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Unna/Hamm: Spielabbruch in der Kreisliga A
Prügelattacke von Fans

Unna/Hamm: Prügelattacke von Fans - Spielabbruch
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Zweiter Spieltag in der Kreisliga A. Die I.G. Bönen und die SSG Hamm liefern sich ein packendes, spannendes und ausgeglichenes Spiel. Zweimal konnte die I.G. durch Treffer von Oturak (1:0) und Ciftci (2:1) in Führung gehen, doch zweimal konnte der starke Aufsteiger aus Hamm den Vorsprung wettmachen. In der zweiten Halbzeit war es Riefer, der die Gastgeber in der 75. Minute erneut in Führung bringen konnte. Doch dann das: In der 78. Minute auf einmal Unruhe abseits des Spielfeldes, Wortgefechte und Handgreiflichkeiten zwischen Zuschauern und Reservespielern der Gäste. Der Schiedsrichter sieht sich gezwungen, das Spiel abzubrechen. Ruhe kehrte erst durch die herbeigerufene Polizei ein, die nach dem Vorfall Strafantrag gegen Unbekannt stellte. Reviersport online fragte nach: [i]Was war da los?[/i]

Rainer Klaas (Schiedsrichter der Begegnung): „Ich bin noch dabei, einen kompletten Sonderbericht über die Vorkommnisse zu verfassen. Aus diesem Grund darf ich im Moment bei der Beschreibung nicht ins Detail gehen. Ich kann nur soviel sagen, dass das Spiel bis zu dem Vorfall ein ganz normales Kreisliga A-Spiel war, ohne besondere Ereignisse. Es gab keine üblen Fouls oder überhartes Einsteigen und auch keinerlei Bedrohungen mir oder anderen Spielern gegenüber. Doch in der 78. Minute kam es dann ohne sichtbare Vorgeschichte zu Beleidigungen und letztlich auch Handgemengen zwischen einigen Zuschauern und den Reservespielern des Gastes aus Hamm. Da mir in dieser Situation drohte, die Übersicht verloren zu gehen, entschloss ich, das Spiel zwölf Minuten vor Schluss abzupfeifen.“

Dennis Kosian (Abteilungsleiter Fußball und Spieler SSG Hamm): „Ich habe aufgrund von Personalmangel selbst auf der Bank gesessen und miterlebt, was alles passiert ist. Das Spiel an sich war fair und ohne größere Zwischenfälle, die Umstände drumherum waren jedoch katastrophal. Dauernd wurden von außerhalb Bälle auf das Spielfeld geschossen und der Schiedsrichter musste mehrere Male störende Kinder hinter den Toren wegschicken. Das Schlimmste war aber, dass unsere Bank direkt vor den gegnerischen Fans stand und diese uns ständig nur beleidigten, mit Sprüchen deutlich unter der Gürtellinie. Den genauen Wortlaut möchte ich dabei nicht wiedergeben. Diese Stimmung fing schon vor dem Spiel an, nachdem ich gefragt hatte, ob die Kabinen abgeschlossen werden oder wir die Wertsachen mitnehmen müssten. Von da an kamen von Seiten der Zuschauer ständig irgendwelche Sprüche. Diese hörten selbst dann nicht auf, als die Betreuer und Trainer der I.G. Bönen die Fans beruhigen wollten. Ganz im Gegenteil, sie beleidigten sogar ihren eigenen Trainer. Zwar stellten sich dann drei Ordner der I.G. zwischen Bank und Zuschauer, waren dabei jedoch zur keiner Zeit Herr der Lage und beleidigten zum Teil selbst unsere Ersatzspieler. Zur völligen Eskalation kam es dann, als sie einen unserer Spieler von der Platzanlage verweisen wollten. Zu diesem Zeitpunkt rannte einer der Bönener Anhänger plötzlich auf unsere Bank zu und schlug auf unsere Ersatzspieler ein. Dieser Mann forderte als Rädelsfüher zudem weitere Zuschauer auf, handgreiflich zu werden. Als die Polizei dann kam, war er komischerweise der einzige, der nicht mehr da war.“

Seref Senel (Geschätsführer I.G. Bönen): „Nach der Pause stand es 2:2 und es war ein richtig spannendes Spiel. Das Problem war, dass die Ersatzbänke der Mannschaften auf der Zuschauerseite standen. Nach einem Foul an einem I.G.-Spieler vor den Ersatzbänken forderten die Zuschauer der Bönener die gelbe Karte für den Hammer Spieler, die jedoch vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Es entstanden erste Wortgefechte zwischen SSG-Bank und Zuschauern, welche sich nach dem erneuten Führungstreffer der I.G. verschärften. Deswegen stellte ich mich mit zwei weiteren Ordnern in den Bereich zwischen der Gästebank und den Zuschauern. Doch plötzlich rannte ein Zuschauer auf die Bank zu und konnte zunächst von uns aufgehalten werden. Doch ein weiterer Mann kam ihm zur Hilfe und drang bis zur Bank durch und schlug auf einen Ersatzspieler der Gäste ein.Welchen Wortwechsel es dabei im Vorfeld genau gegeben hat, ist mir nicht bekannt. Die Hammer Spieler verließen daraufhin auch direkt den Platz. Spieler unserer Mannschaft waren aber auf jeden Fall nicht beteiligt, da sich die türkischen Spieler beider Mannschaften gut kennen und selbst geschockt waren von dem Vorfall. Meiner Meinung nach haben einfach nur zwei Zuschauer durchgedreht.“

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