Zum ersten Mal führte Michael Schultz am Freitagabend seinen neuen Klub Rot-Weiss Essen an der heimischen Hafenstraße als Kapitän auf den Platz. Bereits in den vorherigen Testspielen hatte der Neuzugang von Viktoria Köln die Binde getragen, aber beim Härtetest gegen den Double-Sieger Bayer 04 Leverkusen vor über 10.000 Fans war dieses Gefühl natürlich nochmal anders.
"Ich freue mich natürlich, dass es die letzten Spiele so war. Das ist für mich schon eine sehr, sehr große Ehre. Das weiß ich sehr zu schätzen. Alleine das Einlaufen war schon etwas Besonderes. Das habe ich ja auch früh kommuniziert, dass das mit der größte Grund war, warum ich zu RWE wechseln wollte", erklärte Schultz nach dem Abpfiff in den Katakomben.
Ob Schultz tatsächlich in der ersten Saison im RWE-Trikot direkt Spielführer wird, ist noch nicht offiziell kommuniziert worden. Es deutet allerdings alles darauf hin, dass der 31-Jährige die Nachfolge von Vinko Sapina antreten wird.
Zurück zum Spiel: RWE verlor die Partie gegen den Deutschen Meister mit 1:2 (0:1) und verkaufte sich teuer. Zwar war Leverkusen klar spielbestimmend, aber der Drittligist verteidigte mit viel Leidenschaft und versuchte den haushohen Favoriten zu ärgern. Als Einordnung: Essens erste Elf hatte einen Marktwert von 2,95 Millionen Euro, bei Leverkusen lag dieser Wert bei 245,5 Millionen Euro.
Auch aufgrund dieses großen Unterschieds zeigte sich Schultz mit dem Spiel zufrieden: "Klar, kann man nicht alles verteidigen, da sind auch Weltklasse-Spieler dabei. Wir haben uns vor dem Spiel aber etwas ausgerechnet. Schade, dass wir verloren haben. Der Gegner war zwar besser und dominant, aber wir hatten auch zwei, drei Dinger. Alle Spieler auf dem Platz wurden gefordert. Wir haben viel gearbeitet und Meter gemacht."
Der neue Essener Abwehrchef, der in seiner bisherigen Karriere auf 136 Drittliga-Spiele zurückblicken kann, sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg. Am kommenden Samstag (03. August, 14 Uhr) rollt dann der Ball im Liga-Betrieb, wenn Alemannia Aachen zum Westschlager an die ausverkaufte Hafenstraße reist. Dort erwartet RWE natürlich ein ganz anderes Spiel - das weiß auch Schultz:
"Das ist 3. Liga, das ist Alltag. Es ist natürlich nochmal hitziger. Am ersten Spieltag weiß keiner, wo er steht. Aachen ist ein Aufsteiger, ein großer Verein, der sich gut verstärkt hat. Es wird draußen brennen. Wir hoffen, dass wir das bessere Ende auf unserer Seite haben."