So ein Transferthema hatte Rot-Weiss Essen auch noch nicht. Der Umbruch im Verein betrifft auch den Vorstand. Hier sind Sascha Peljhan und der Vorsitzende Marcus Uhlig (31. Mai) aus ihren Ämtern ausgeschieden.
In Zukunft soll der RWE-Vorstand nur von zwei Personen bekleidet werden. In Essen ist das zum einen Alexander Rang, als neuer Vorsitzender wird in Kürze Marc-Nicolai Pfeifer sein Amt als Uhlig-Nachfolger antreten.
Seit Februar 2024 ist klar, dass er ab der neuen Saison nach Essen wechseln wird, das Problem: Er hätte aus RWE-Sicht gerne früher anfangen können, doch sein Vertrag bei 1860 München, wo er freigestellt war, läuft noch bis zum 30. Juni 2024.
Und hier beginnt das Dilemma. RWE erklärte in Person von Aufsichtsrats-Chef André Helf, dass sie Pfeifer gerne früher hätten starten lassen. Gegenüber RS betonte er: "1860 hat ihn nicht aus dem Vertrag gelassen. Nachdem wir uns mit Marc-Nicolai einig waren, hätten wir ihn sofort genommen."
Sätze, die man in München mit Verwunderung aufnahm. Gegenüber dem Onlineportal "sechzger.de" gab das Präsidium des Ligakonkurrenten von RWE bekannt: "Marc-Nicolai Pfeifer hat den TSV 1860 München nie um vorzeitige Vertragsauflösung ersucht. Der Klub wäre dazu selbstredend sofort bereit gewesen. Über die Motive, den laufenden Vertrag lieber aussitzen zu wollen, haben wir keine Kenntnis."
Sätze, in denen bereits mitschwingt, dass es in München kein harmonisches Ende zwischen Pfeifer und dem Klub gab. Denn der letzte Satz ("Über die Motive, den laufenden Vertrag lieber aussitzen zu wollen, haben wir keine Kenntnis") wäre in einer normalen Stellungnahme völlig überflüssig gewesen.
RS konfrontierte die Verantwortlichen von RWE natürlich mit diesen Aussagen. Am Donnerstag erklärte Helf dann gegenüber RS: "Wir sind verwundert über die Aussagen aus München. Mitte März gab es den ersten Vorstoß, damit der Vertrag aufgelöst werden kann. Da konnten sich die Parteien nicht einigen. Seit April liegt das bei den Anwälten, die seitdem miteinander kommunizieren."
Wobei es Helf auch wichtig ist zu betonen, dass "wir entspannt sind bei dieser Sache. Der Sport ist autonom aufgestellt, daher ist es für uns in Ordnung, wenn Marc-Nicolai Pfeifer sein Amt ab dem 1. Juli antritt."
Pfeifer wollte sich gegenüber RS nicht äußern und verwies auf seinen bis zum 30. Juni 2024 bei 1860 München laufenden Vertrag.