Der Unterschied zwischen beiden Klubs war groß. Denn mit Großaspach empfing der KFC am Freitagabend einen Gegner, der mittlerweile zwar schon im fünften Jahr drittklassig ist, im Gegensatz zum finanzstarken Aufsteiger aus Krefeld aber zugleich auch den zweitniedrigsten Spieleretat stellt. Mit Blick auf die Tabelle (Zweiter gegen Elfter) ging der KFC deshalb wieder mal als Favorit in die Partie.
Für Stefan Krämer und seine Mannschaft war das im Vorfeld nichts Neues. „Wir wollen die Tabellenführung“, kündigte der Trainer an, der anders als beim Last-Minute-Sieg in München vor zwei Wochen zu einer personellen Änderung gezwungen wurde. Für den verletzten Dennis Daube (Muskelverhärtung nach Hexenschuss) begann der offensivere Ali Ibrahimaj, zudem fehlte Johannes Dörfler (Insektenstich). Im Vergleich zum 8:1-Sieg beim Bezirksligisten SSV Berghausen im RevierSport-Niederrheinpokal, wo viele Ergänzungsspieler ihre Chance bekamen, rotierte Krämer gegen Großaspach wie erwartet zurück und schickte seine vermeintlich beste Stammelf ins Rennen.
Uerdingens Abwehr offenbart weiter große Schwächen
Und die tat sich von Anfang an nach vorne unerwartet schwer. Uerdingen wirkte größtenteils ideenlos. Nur phasenweise konnte die Krämer-Elf offensive Nadelstiche setzen. Ganz anders Großaspach: Sie profitierten von den erneut zahlreichen Unstimmigkeiten in der Uerdinger Hintermannschaft und wurden in Halbzeit eins des Öfteren über Konter gefährlich. Kurz vor der Pause gab es dann nochmal eine strittige Szene, als Stefan Aigner im gegnerischen Strafraum zu Fall kam. Doch die Pfeife des insgesamt unsicheren Schiedsrichters blieb stumm.
Unverändert ging es in Durchgang zwei weiter. Auf eine verbesserte Leistung warteten die nur 3482 anwesenden Zuschauer vergeblich. Hoffnung gab es nach 59 Minuten mit der Einwechslung von Lucas Musculus, der für Ibrahimaj das Feld betrat. Der zuletzt viel umworbene Mittelstürmer brachte tatsächlich etwas Schwung rein. Mit Debütant Patrick Pflücke (80.) hatte Uerdingen dann seine gesamte Offensive auf dem Platz, investierte alles, aber der Sieg sollte letztlich nicht mehr gelingen. Im Spitzenspiel am nächsten Samstag bei Preußen Münster sollte der KFC definitiv ein anderes Gesicht zeigen.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll