Borussia Dortmund II

Das Stehaufmännchen der Wagner-Elf

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen nach dem wichtigen Dreier im Abstiegskampf andere. Marvin Ducksch beispielsweise, der Doppeltorschütze. Oder Oguzhan Kefkir, der gleich zwei Treffer auflegte. Doch BVB-Trainer David Wagner hob die "konzentrierte Leistung" des gesamten Teams hervor und hatte anschließend noch ein Lob für einen Spieler parat, der eigentlich schon nicht mehr beim BVB unter Vertrag stehen sollte. "Je länger das Spiel lief, desto besser wurde Tim", fand Wagner.

"Er ist sozusagen unser Königstransfer"

Ein kurzer Rückblick: Im vergangenen Sommer stand Tim Treude bei der Reserve von Borussia Dortmund vor dem Aus. Der damals 23-Jährige war schlicht zu alt für den Nachwuchs, die begehrten Ü23-Positionen im Kader an Rückkehrer David Solga, Marvin Bakalorz und Johannes Focher vergeben. Für Treude, der zudem nahezu permanent von Verletzungsproblemen geplagt wurde, war damit kein Platz mehr.

Als Wagner mitbekam, dass sich die Kontakte zu anderen Vereinen zerschlugen, bot er Treude an, die Vorbereitung beim BVB zu absolvieren. Als Sprungbrett auf dem Weg zum neuen Verein. Treude ergriff die Chance, überzeugte und profitierte davon, dass Bakalorz kurz vor dem Ende der Transferperiode zu Eintracht Frankfurt wechselte. Wagner erinnert sich: "Wir haben Tim daraufhin einen neuen Einjahresvertrag angeboten. Im Gespräch haben wir als Ziel festgelegt, dass er mal ein Jahr am Stück gesund bleibt. In seinen ersten Jahren war er jeweils lange verletzt. Was er zu leisten im Stande ist, hat er da schon angedeutet. Wenn er fit war, hat er schon damals meist gespielt."

Das tut Treude in dieser Saison eigentlich immer, erst einmal fehlte er bisher im Kader. Dass er auf mehreren Positionen spielen kann, hilft ihm dabei. "Tim ist ein unglaublich vielseitiger Spieler. Er hat bei uns schon auf allen offensiven Positionen im Mittelfeld gespielt, dazu natürlich als Sechser. Und jetzt eben als Rechtsverteidiger. Das ist für ihn kein Problem", ist sich Wagner sicher und ergänzt: "Rückblickend betrachtet war Tim sozusagen unser Königstransfer!"

Doch der 42-Jährige weiß um eine weitere Stärke des Allrounders. "Tim ist ein intelligenter Spieler, auch abseits des Platzes. Einer, den man als Trainer gerne im Team hat. Ich hoffe, dass er gesund bleibt und sich dann im Sommer gute Möglichkeiten für ihn ergeben."