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Müller zeigt Verständnis für Kuranyis Reaktion
"Enttäuschung war zu groß"

S04: Müller zeigt Verständnis für Kuranyis Reaktion
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Andreas Müller, Manager von Schalke 04, zeigt Verständnis für die Reaktion von Kevin Kuranyi.

Der hatte am Samstag aus Enttäuschung über seine Nicht-Berücksichtigung für das Russland-Länderspiel die deutsche Nationalmannschaft verlassen. Am Sonntag warf Bundestrainer Joachim Löw den Ex-Stuttgarter aus dem DFB-Team.

"Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob es gut war, in der Halbzeitpause zu gehen. Dieser Schritt zeigt in meinen Augen aber nur, was in Kevin vorgegangen ist. Er konnte nicht mehr. Seine persönliche Enttäuschung war einfach zu groß. Da hat er es nicht mehr ausgehalten. Man sollte vielmehr über die Beweggründe nachdenken", sagte Müller auf "schalke04.de".


Kuranyi habe zum dritten Mal eine große Enttäuschung bei der Nationalmannschaft hinnehmen müssen. Vor der WM 2006 sei Kuranyi unfair ausgebootet worden. Müller: "Dann kämpft er sich in die Nationalmannschaft zurück, hat unter anderem mit zwei Toren gegen Tschechien großen Anteil daran, dass sich die DFB-Elf für die Europameisterschaft qualifiziert, bekommt aber bei dem Turnier kaum Einsatzzeiten, obwohl die anderen nicht in Top-Form waren. Und jetzt ist er bei einem so wichtigen Spiel wie dem gegen Russland nicht im Kader. Das war zu viel für ihn."

Müller erklärte, er hätte sich gewünscht, wenn Löw dem Schalker "das gleiche Vertrauen entgegengebracht hätte wie den anderen Angreifern". Seit der Weltmeisterschaft 2006 habe nur Mario Gomez ähnlich viele Treffer in der Bundesliga erzielt wie Kuranyi. Alle anderen deutschen Stürmer hätten deutlich dahintergelegen, so der Schalker Manager. Der S04-Angreifer sei ein Gerechtigkeitsfanatiker, so Müller, er fühle sich ungerechnet behandelt.

Müller hofft, dass die von Kuranyi getroffene Entscheidung viel Druck und Belastung vom Spieler nehmen werde. Angesprochen auf die Negativhaltung selbst in Teilen der Schalke Fans in Bezug auf Kuranyi erklärte der Manager: "Die haben sich bei Niederlagen, die die gesamte Mannschaft zu verantworten hatte, oft Kevin rausgepickt und ihn ausgepfiffen. Er hat das immer geschluckt und weiter hart an sich gearbeitet. Aber irgendwann platzt jedem der Kragen. Deshalb müssen sich die, die gepfiffen haben, fragen, inwieweit sie zu der Situation beigetragen haben."

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