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Schalke: Müller erwartet negativen FIFA-Bescheid
„Blatter schadet der FIFA!“

Schalke: Müller erwartet negativen FIFA-Bescheid
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In den seit einer Woche schwelenden Streit um die Freigabe für Rafinha für die Olympischen Spiele in Peking wird in den nächsten Tagen Bewegung kommen.

Nachdem Schalke die FIFA darum gebeten hat, den Status des Spielers hinsichtlich einer Abstellungspflicht für das olympische Fußballturnier zu prüfen, erwartet der von Rechtsanwalt Theo Paeffgen (Bonn) vertretene Club am Dienstag oder Mittwoch eine Entscheidung des Weltfußballverbandes. S04-Manager Andreas Müller erklärte gegenüber RevierSport, warum er mit einem negativen Bescheid rechnet und wie der Prozess dann weiter gehen soll. Andreas Müller, welches Urteil erwarten Sie in der kommenden Woche von der FIFA? Ich bin mir sicher, dass die FIFA gegen uns entscheiden wird. Auch wenn das eine sehr demokratisch aufgebaute Organisation ist, wird man sich kaum gegen das Empfehlungsschreiben des eigenen Präsidenten stellen, auch wenn er kein neues Recht schaffen kann. Nur das FIFA-Exekutivkomitee hat die Befugnis dazu, einen Beschluss zu ändern, und nicht der Präsident. Ich bin daher der Ansicht, dass Sepp Blatter mit seinem Zirkular dem Ansehen der FIFA, das weltweit bei allen Mitgliedsverbänden sehr hoch ist, Schaden zufügt. Warum hat es nicht schon vor Wochen oder Monaten eine klare Regelung bezüglich einer möglichen Abstellungspflicht gegeben? Das ist eine gute Frage. Die Vereine und Spieler aber wurden über Monate im Unklaren gelassen. Karl-Heinz Rummenigge hat schon im März ein Schreiben erhalten, auf dem steht, dass keine Abstellungspflicht besteht. Aber der brasilianische Fußballverband lässt Rafinha im Glauben, dass er dorthin muss. Die FIFA hat aber 2007 den internationalen koordinierten Rahmenterminkalender bewusst so aufgestellt, dass das olympische Fußballturnier dort nicht aufgeführt ist. Der ursprüngliche olympische Gedanke hat mit den heutigen kommerzialisierten Spielen doch gar nichts mehr zu tun. Wenn man aber einen Sonderbeschluss für Olympia hätte durchführen wollen, dann hätte es viel früher passieren müssen.

Ist im Fall Rafinha nicht inzwischen so viel Porzellan zerschlagen worden, dass man es gar nicht mehr kitten kann? Nein, da sehe ich überhaupt kein Problem. Am Anfang war ich über sein Verhalten sehr, sehr enttäuscht, aber wenn ich den Druck sehe, der vom CBF auf ihn und auch Diego ausgeübt wurde, dann kann ich ihn aus menschlichen Gründen verstehen. Er ist auf dem aufsteigenden Ast und will in die Selecao. Nun macht er sich Sorgen, dass er auf dem Weg dorthin einen Rückschlag erleidet, wenn er nicht zu Olympia fährt, zumal er in der Heimat als Verräter dagestanden hätte, wenn er freiwillig verzichtet hätte. Ich bin mir auch sicher, dass er sich in den nächsten Flieger setzt, wenn das Urteil in unserem Sinne ausfällt. Das hat er wohl auch in Singapur, wo sich die Brasilianer derzeit aufhalten, schon gesagt.

Vor einigen Tagen haben Sie Rafinha der schließlich vertragsbrüchig geworden ist, noch eine hohe persönliche Bestrafung angedroht? Muss er 25.000 Euro pro Tag zahlen, wenn er wieder in Gelsenkirchen ist? Das möchte ich mir vor einer endgültigen Entscheidung in der Sache offen halten. Nachdem ich mich nun sehr intensiv mit der Geschichte beschäftigt habe, ist für mich nur einer daran schuld, dass es so gelaufen ist, das ist die FIFA. Ob er dort spielen wird oder nicht, muss der Internationale Sportgerichtshof regeln, falls die FIFA, wie Sie befürchten, gegen Schalkes Ansinnen entscheidet. Welches Urteil erwartet Sie vom CAS? Für mich kann das gar nicht anders ausfallen, als dass wir Recht bekommen und es eben keine Abstellungspflicht besteht. Allerdings sollten sich die Richter mit ihrem Urteil nicht all zu viel Zeit lassen, denn das olympische Fußballturnier Turnier beginnt am 7. August. So wie ich gehört habe, soll das Urteil am 4. oder 5. August gesprochen werden. Was passiert, wenn der CAS anders entscheidet? Werder Bremen hat in Sachen Diego ja schon angekündigt, dass der Club sich dem Urteil so oder so beugen wird. Darüber denken wir ein wenig anders und werden eine Form der Klage prüfen. Aber wenn das Turnier einmal läuft, bringt es nicht mehr viel, das nächste Gericht anzurufen.

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