Zwei Vorsänger der Ultras Gelsenkirchen hatten dem Stellvertreter von Kapitän Ralf Fährmann diese abgenommen. Die Schalke-Anhänger hatten die Kapitänsbinde mit der Aufschrift „Nordkurve Gelsenkirchen“ selbst entworfen und Ralf Fährmann vor der Saison überreicht. Diese sollte den Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans symbolisieren. Damit haben die Ultras nun anscheinend gebrochen.
Die Sky-Experte Lothar Matthäus und Ex-S04-Manager Heribert Bruchhagen verurteilten die Aktion. Bruchhagen, der auf Schalke zwischen 1989 und 1992 als Manager tätig war: „Irgendwo ist eine Grenze zu ziehen. Das geht einfach zu weit. Das ist ein Eingriff, der an Arroganz nicht zu überbieten ist. Die Ultras müssen akzeptieren, dass es Krisen und Niederlagen im Fußball gibt. Die Binde zu fordern und ein Machtspiel zu demonstrieren, das hätte ich nicht akzeptiert.“
Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies bezog Stellung zu der Ultra-Aktion gegen Stambouli
Am Dienstag bezog auch Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies Stellung zu diesem Thema. In der Pressekonferenz, in der der neue Schalker Sportvorstand Jochen Schneider vorgestellt wurde, betonte Tönnies: "Mir hat der Stambouli sehr leid getan. Er ist einer der Aktivposten der Mannschaft, auch in dem Spiel gegen Düsseldorf. Ich habe mir vorgenommen, die Kopfbälle zu zählen, die er mit Maske gemacht hat. Wissen Sie, wie weh das tut? Ich hätte es mir gewünscht, dass die Fans das auf dem Trainingsplatz machen. Vielleicht wäre die Emotion dann auch nicht ganz so hoch gewesen.“
Am Wochenende muss der FC Schalke in Bremen antreten (Freitag, 20:30 Uhr). Auch dort wird der Klub die Unterstützung der Fans brauchen. Knapp 4000 S04-Anhänger werden in Bremen erwartet. Schneider betonte bei seiner Vorstellung mit Blick auf die Fans: "Wir brauchen die fantastischen Fans von Schalke 04. Ich kann verstehen, dass die Frustration in dieser Saison groß ist, aber es geht nur zusammen." cb