Dass sich zur Pressekonferenz im Medienzentrum des VfL Bochum vor dem Pokal-Knaller gegen den FC Bayern München mehr Kamerateams und Journalisten eingefunden haben, war zwar nicht sonderlich verwunderlich, aber dennoch anders als üblich. Dass dann aber auch noch der Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz (40) als erste Person das Wort ergriff, war dann doch ungewöhnlich. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Schindzielorz bestätigte, dass er am Sonntag in der Kabine vor der Mannschaft gesprochen hat. Und auch öffentlich sprach er Klartext und appellierte an das eigene Team.
Zunächst kritisierte Schindzielorz die Leistung gegen Kiel: „Wir haben alles vermissen lassen und unsere eigenen Leute verärgert. Das hat uns als Verantwortliche irritiert.“ Dann bestätigte er eine erneute Krisensitzung: „Wir haben uns deswegen dazu entschlossen, einen Termin zu wählen, um als Geschäftsführung vor der Mannschaft zu sprechen. In dieser Ansprache haben wir noch einmal offen und ehrlich die Dinge thematisiert, die wir ab sofort fordern. Wir erwarten, dass wir uns sowohl im taktischen Bereich als auch in Sachen Einstellung verbessern.“
Kaderplanung beim VfL Bochum - Schindzielorz gesteht eigene Fehler
Bereits nach dem Karlsruhe-Spiel hatte es eine Aussprache mit der Mannschaft gegeben, in der sowohl Trainer Thomas Reis als auch die Spieler zu Wort gekommen sind. Diese Maßnahme verpuffte, der VfL zeigte in Kiel eine körperlose und erschütternde Vorstellung. Deswegen werde der Ton im gegenseitigen Umgang rauer, die Zügel angezogen. Schindzielorz: „Wir befinden uns in der Krise, es geht um Existenzen im gesamten Verein. Wir müssen festhalten, dass wir damit, wie wir bisher miteinander umgegangen sind, nicht den gewünschten Erfolg erzielt haben. Deswegen müssen wir die Art und Weise verändern.“
Auch eigene Fehler im Kontext der Kaderplanung vor der Saison gestand der Sport-Geschäftsführer ein: „Wenn man nach elf Spielen neun Punkte auf dem Konto hat, dann sind im Vorfeld sicherlich Dinge falsch gelaufen.“ Entscheidend sei nun aber, an der Situation zu arbeiten und Lösungen für die Zukunft zu finden.“ Einen optimaleren Start dafür als in der zweiten DFB-Pokal-Runde gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München könnte es wohl kaum geben.