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Wattenscheid
"Skandalös" - RWE-Bosse nehmen Verband in die Pflicht

Foto: Thorsten Tillmann
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Der Rückzug der SG Wattenscheid 09 aus der Regionalliga trifft auch die Liga-Konkurrenz. Rot-Weiss Essen fordert den Westdeutschen Fußballverband dazu auf, endlich ein vernünftiges Lizenzierungsverfahren auf die Beine zu stellen.

Weil die bereits absolvierten Spiele der SG Wattenscheid durch den Rückzug nun aus der Wertung fallen, hat sich die [article=449412]Regionalliga-Tabelle zum Teil gravierend verändert[/article]. Während Tabellenführer SC Verl kein Punkt gestrichen wird, hat RWE im Aufstiegskampf plötzlich drei Zähler weniger auf dem Konto - wie zum Beispiel auch Alemannia Aachen oder der SV Bergisch Gladbach im Tabellenkeller.

"Das darf und wird uns nicht umwerfen", sagt RWE's Sportlicher Leiter Jörn Nowak. "Für uns gilt jetzt vielmehr die sportliche Motivation 'Jetzt erst recht!'" Zugleich bedauert der 33-Jährige das vorzeitige Ende beim Traditionsverein: "Der Liga wird ein echter Kultverein des Ruhrgebiets fehlen. Die Mannschaft hat jahrelang trotz alle widriger Umstände viel Charakter gezeigt und immer wieder auf dem Platz die passende Antwort gegeben. Umso trauriger ist, dass diese Jungs nun mitten in der Saison ihre Jobs verlieren und einer ungewissen Zukunft gegenüberstehen."

Mehrere Beispiele von Vereinen mit finanziellen Problemen

Nichtsdestotrotz ärgern sich die RWE-Verantwortlichen um Nowak und den Vorstandsvorsitzenden Marcus Uhlig über den Westdeutschen Fußballverband. "Beim Stichwort Lizenzierung wird in der Regionalliga so getan, als seien wir vor 20 Jahren stehen geblieben. Das ist skandalös", sagt Uhlig. Denn die finanzielle Schieflage in Wattenscheid sei ja keine neue Entwicklung gewesen, sondern seit Jahren Dauerthema. "Der Verband ist in der Verantwortung, den Wettbewerb zu schützen", so der 48-Jährige.

Immerhin ist Wattenscheid nicht der erste und einzige Verein, der in der Regionalliga mit Geldsorgen zu kämpfen hat(te). Auch beim Wuppertaler SV ist die finanzielle Situation seit Monaten schlecht, bei [article=445264]den Sportfreunden Lotte stand vor wenigen Wochen ebenfalls eine Insolvenz[/article] im Raum. Im Vorjahr merkte der TV Herkenrath schnell, dass die Regionalliga eine Nummer zu groß ist. Immerhin konnte die Saison - wenn auch chancenlos - noch zu Ende gespielt werden.

Viele Vereine haben nun ein Heimspiel weniger

Anders als in den ersten drei Ligen, gibt es in der Regionalliga kein richtiges Lizenzierungsverfahren für die Vereine. Die Klubs, die in der vierten Liga antreten wollen, müssen vor der Saison lediglich Angaben zur Infrastruktur, sprich Stadion, machen und eine Bürgschaft von 35.000 Euro beim Verband hinterlegen. "Es muss möglichst klar zu prüfen sein, ob ein Verein die Liquidität über die ganze Saison gewährleisten kann", fordert Uhlig. In eine ähnliche Kerbe schlug am Donnerstag auch die Vereinigung deutscher Vertragsfußballer, [article=449532]die ebenfalls ein vernünftiges Lizenzierungsverfahren in der Regionalliga fordert.[/article]

Immerhin dürften auch die meisten Vereine vor der Saison in ihrer Kalkulation mit 18 Heimspielen gerechnet haben. Das ist für viele Teams durch den Wattenscheid-Rückzug nun hinfällig, stattdessen gibt es nur noch 17 Partien im eigenen Stadion. "Es wird Zeit, dass die Verbände endlich mehr Verantwortung für ihre Vereine übernehmen und nicht immer den Finger heben und die Eigenverantwortung bemühen", findet Nowak.

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