Es sind klangvolle Namen, die mit dem KFC Uerdingen in Verbindung gebracht werden. Stefan Effenberg und Felix Magath werden als Kandidaten beim ambitionierten Drittligisten gehandelt. [article=408467]Journalisten dürfen mit den handelnden Personen beim KFC derzeit aber nur über das Spiel in Meppen sprechen.[/article]
Dass der Verein Fragen zu anderen Themen nicht zulassen will, ist ein seltsames Verständnis von Pressefreiheit. Wirklich ernst zu nehmen ist diese Drohung aber nicht. Denn damit bewirkt der KFC letztlich nur, dass der zuletzt aufstrebende Traditionsverein langfristig verliert, was Vereinschef Mikhail Ponomarev dringend benötigt: Aufmerksamkeit.
Große Namen reichen nicht aus
Mit den Millionen des russischen Investors will der ehemalige Bundesligist wieder hoch hinaus. Im letzten Jahrzehnt fristete der KFC ein Schattendasein in den Niederungen des deutschen Fußballs. Schillernde Persönlichkeiten sollen dem Klub nun zu Glanz verhelfen. Die jüngsten Turbulenzen zeigen, dass der KFC darüber hinaus aber noch nicht die Reife zeigt, die ein professionell aufgestellter Klub tatsächlich benötigt. Nach zwei Aufstiegen und einer vielversprechenden Hinrunde in der 3. Liga sollte bei einem Fußballverein nicht das Chaos herrschen. Doch die Uerdinger tun in den letzten Tagen alles dafür, um sich selbst zu zerlegen.
Das Ende der vergangenen Saison hatte schon gezeigt, wie fragil das KFC-Gebilde trotz des vielen Geldes und der sportlichen Erfolge tatsächlich ist. Die Zukunft des Vereins ist von den Launen Ponomarevs abhängig. Als dem KFC nach dem Aufstieg in die 3. Liga aufgrund einer verspäteten Überweisung der Lizenzentzug drohte, stellte der Unternehmer seinen Verbleib bei den Krefeldern infrage. Der DFB hatte Nachsicht und ließ den Klub vom Niederrhein aufsteigen. Ponomarev blieb an Bord. Die Angst bei den KFC-Fans vor dem nächsten Knall ist jedoch geblieben.
Autor: Martin Herms