Um kurz nach 11 Uhr betrat Stefan Effenberg in Begleitung von Geschäftsführer Nikolas Weinhart und Klubboss Mikhail Ponomarev den Presseraum in der Düsseldorfer Arena. Er wünschte einen "schönen guten Morgen" und zeigte sich "sehr froh, dass ich für den KFC tätig bin."
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn (2004) ist es für den 51-Jährigen erst die zweite Aufgabe als Vereinsverantwortlicher. Zwischen 2015 und 2016 stand er beim SC Paderborn als Trainer an der Seitenlinie. Zum Zustandekommen des Engagement beim KFC meinte er: "Wir kennen uns schon seit über einem Jahr, waren permanent im Austausch. In den letzten drei, vier Wochen wurden die Gespräche intensiver."
Neu-Manager Effenberg sieht "großes Potenzial"
Am vergangenen Samstag wurde Effenberg der Mannschaft vorgestellt und die Entscheidung, ihn als Manager zu installieren, anschließend publik gemacht. Der frühere Nationalspieler und langjährige Bundesliga-Profi äußerte sich zu seinen ersten Amtstagen. Er habe viel mit der Mannschaft und dem Trainerteam geredet - und dabei festgestellt: "Alle wollen mitziehen, das ist eine tolle Grundvoraussetzung. Die Jungs arbeiten sehr hart. Ich sehe großes Potenzial, nicht nur in der Mannschaft, sondern im gesamten Verein. Wenn wir die Kräfte jetzt bündeln, dann werden wir erfolgreich sein."
Ob er einen Masterplan habe, wurde Effenberg von einem Medienvertreter gefragt. "Den sollte man haben. Und den habe ich", antwortete der gebürtige Hamburger. Ins Detail wollte er nicht gehen, er sagte aber: "Wir arbeiten zusammen, um den KFC wieder in die Spur zu bringen. Wir stecken uns keine sportlichen Ziele. Der KFC ist in keiner schlechten Situation, aber es geht natürlich immer besser."
Effenberg: KFC kein Chaos-Klub
Dafür wolle man nun auch für "Kontinuität und Ruhe" sorgen. Attribute, die der KFC mit allein drei Trainer-Trennungen in diesem Jahr und weiteren fragwürdigen Personalentscheidungen in der Ära Ponomarev nicht unbedingt verkörperte. "Was in der Vergangenheit war, ist passiert. Wir sind im Ist-Zustand und schauen nach vorne", meinte Effenberg dazu, er betonte aber auch: "Das wird in der Form in Zukunft nicht mehr passieren."
Dass den Krefeldern der Ruf als Chaos-Klub vorauseilt, kann der langjährige Profi des FC Bayern nicht nachvollziehen. Der Durchmarsch von der fünften in die 3. Liga sei "ein Erfolg - und kein Chaos."