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RWE: Zweistelligkeit bei den Lazarett-Insassen
Der Ferrari ohne Reifen – Angriff „oben“ abschminken

RWE: Zweistelligkeit bei den Lazarett-Insassen
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So richtig viel zu erwarten, davor warnt Essens Trainer Heiko Bonan am kommenden Mittwoch, wenn sich der Bundesligist Hamburger SV ab 19 Uhr im Rahmen des DFB-Pokal-Achtelfinals vorstellt. „Die Botschaft ist, die Fans sollen kommen und die Atmosphäre genießen, aber das Team nicht überfordern. Die Chancen stehen bei 0,000001 Prozent. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der HSV kommt und sich vor dem ausverkauftem Haus zu Tode erschreckt.“

Als das Stadion zum letzten Mal dicht war, agierte Bonan noch selbst, alles beim 1:3 gegen Osnabrück. Damals wurden noch über 2000 Fans mehr zugelassen.

Vormittags wird am Mittwoch noch ein kurzes Training absolviert, dann geht es aus dem Tageshotel in das Cup-Duell. Vorab wird sich Bonan noch bei seinen Medizinmännern erkundigen, wer von seinen Akteuren halbwegs geradeaus gehen kann. Die Kandidaten aus dem Langzeit-Lazarett stehen auf keinen Fall zur Verfügung: Stefan Lorenz (Kreuzbandriss), Sercan Güvenisik (Adduktorenabriss und Schambein-OP), Stijn Haeldermans (Oberschenkel), Mitja Schäfer (Knorpelschaden Knie), Ferhat Kiskanc (Knorpelschaden Knie), Rolf-Christel Guiè-Mien (Innenbandriss, Knie - Fußgelenk).

Dazu passt jetzt Daniel Sereinig (Haarriss im Mittelfuß - OP am Montag). Keine Chance hat Markus Kurth (Faserriss), Sören Brandy (muskuläre Probleme Oberschenkel) wackelt auch, Benjamin Baltes hat die Grippe. Mario Klinger hat Nackenprobleme. Zweistelligkeit! Hoffnung besteht, „dass Stijn vernünftig aus der Reha kommt“, meint Bonan. Ziel: In zehn Tagen soll Teamtraining anstehen. Die Karte Guié-Mien will in „Bone“ in zwei bis drei Wochen ziehen, was auch für Kurth gilt: „Alles andere steht in den Sternen.“ Dazu passt die Aussage von RWE-Mediziner Jan Becker: „Ich wüsste auch gerne, wann die Leute zurück kommen.“

Logisch ist, dass Bonan ohne viele Auforderung in der öffentlichen Darstellung zurückrudert. „Ich war vor Weihnachten an dem Punkt angekommen: Wenn wir unseren Kader im Januar größtenteils zur Verfügung haben, bin ich der Meinung, ernsthaft den Anspruch zu erheben, oben anzugreifen.“ Das Personal steht aber nicht vollständig zur Verfügung, so dass nicht viel möglich ist. „Wir sollten uns aus dieser Aussage nicht verdrücken“, fordert Bonan, „aber es geht darum, Realismus an den Tag zu legen.“ Vor allen Dingen gegen den Hamburger SV.

Bonan: „Wichtig ist die Außendarstellung für die Fans, die ins Stadion kommen: Es wird immer eine Mannschaft spielen, die hundertprozentig alles abruft. Nach dem jetzigen Stand der Dinge wird es nicht reichen, um ganz groß anzugreifen.“ Nicht gegen die Hanseaten, nicht in der Regionalliga Nord. Bitter, aber so ist es. Bonan: „Dafür ist die Verletztenliste zu lang, auch die Akteure, die drauf stehen, sind zu wichtig für uns. Das können wir nicht auffangen und uns hinstellen und sagen, es gibt nur das Ziel Aufstieg.“

Deshalb zieht Bonan das einzig mögliche Fazit: „Wir müssen uns konsolidieren, die Akteure möglichst schnell wieder heran führen, die Quali für die dritte Liga unter Dach und Fach bringen. Alles andere ist Träumerei. Wenn ich keine vier Reifen habe, nützt mir auch ein Ferrari in der Garage nichts.“ Andererseits sagt Bonan aber auch: „Jetzt heißt es Wunden lecken, dann steht am Mittwoch eine Truppe auf dem Platz, die in der Lage ist, zu kämpfen und das Wunder vielleicht zu schaffen.“

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