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MSV: Nationalspieler Mo Idrissou zwischen guter Laune und dickem Hals
"Nicht brasilianisch, aber dafür richtig heiß"

MSV: Nationalspieler Mo Idrissou zwischen guter Laune und dickem Hals
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Für die Teilnahme am Lehrgang der kamerunischen National-Mannschaft musste Mo Idrissou keine Weltreise auf sich nehmen. Seine Landsleute trafen sich auf Einladung von Neu-Trainer Otto Pfister, der während der WM in Deutschland die Auswahl Togos betreute, im bayerischen Herzogenaurach. "Das Trainingslager war dort richtig gut", blickt Idrissou zurück, "wir hatten es dort sehr gemütlich, der Coach wollte die einzelnen Spieler kennenlernen.

Er hat sich sehr offen gegeben und auch klare Ziele genannt: Herr Pfister will den Afrika-Cup holen und damit die direkte Qualifikation für 2010 schaffen."

Der anstehende Wettbewerb startet nach dem Jahreswechsel. Vom 20. Januar bis zum 10. Februar wird in Ghana um Ruhm und Ehre gekämpft. Idrissou: "Das ist genau die Phase, in der wir mit Duisburg in der Vorbereitung auf die Rückrunde stecken. Aber darin sehe ich kein Problem, ich würde nur ein Spiel verpassen, wäre durch Training und Spiel mit Kamerun im Rhythmus."

Doch zuvor gilt es, die momentan maue Ausgangs-Lage in der Meisterschaft zu verbessern. Idrissou: "Wir haben noch vier Spiele, in denen wir alles probieren müssen und punkten wollen. Wenn gegen Bayer 04 und den 1. FC Nürnberg vier Zähler herausspringen, dann wäre das klasse. Wir könnten danach neue Ziele setzen und würden vor allem wieder Rückenwind bekommen. Über Bayern München, wo wir Anfang Dezember zu Gast ist, braucht gar nicht groß geredet zu werden. Erst müssen wir wieder etwas Positives schaffen, dann kann man sagen: Wir sind da!" Der ehemalige Hannoveraner zeigt sich zuversichtlich: "Ich glaube, es geht was. Wir dürfen nur nicht verrückt werden, sondern müssen in Ruhe arbeiten. Wenn man so als Mannschaft auftritt, wie am ersten Spieltag in Dortmund, dann hat man eine gute Chance."

Der Zusammenhalt ist für ihn das A und O. "Wenn es auseinanderdriftet, wird es ganz schwer. Wir müssen uns als Team präsentieren, jeder muss wissen, worauf es ankommt." Die vier Tage bei der Länder-Auswahl hat der Offensivmann richtig genossen. "Wir hatten dort alle gute Laune, richtig Spaß. Bei der National-Elf wird immer gelacht." Als Mo wieder an die Westender Straße zurückkehrte, zeigte sein Stimmungs-Barometer plötzlich nach unten. "Nach dem ersten Training hatte ich einen dicken Hals", gibt er zu, "ich verstehe das gar nicht, hier muss es doch auch möglich sein, gute Laune zu haben." Idrissou stand in einem Trainings-Match in der Mannschaft, die nicht nach dem Geschmack von Fußball-Lehrer Rudi Bommer agierte.

"Wir mussten zehn Mal diagonal über den Platz laufen, der Coach war sauer, weil einige Dinge nicht klappten. Ich war selbst sehr enttäuscht vom Auftritt meines Teams, wir haben in der Einheit viele Konter-Tore kassiert." Gestern, Mittwoch, sah die Sache schon anders aus, der Afrikaner trug sich mit einem Kopfball-Treffer selbst in die Schützen-Liste ein. Keine Frage, der Linksfuß gibt Gas, will nach einer Nicht-Berücksichtigung wieder in die Start-Formation.

"Ich muss gegen Leverkusen wieder spielen", sagt er, "ich will der Mannschaft helfen, möchte unbedingt dabei sein. Natürlich verstehe ich, wenn der Trainer Mal etwas anderes ausprobiert, seine Taktik oder einzelne Stellen im Kader ändert. Selbstverständlich bin ich auch verärgert, wenn ich nicht dabei bin, aber der Coach kennt meine Kraft und kann mich genau einschätzen." Idrissou fügt hinzu: "Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn du gut trainierst, dann spielst du auch."

Wenn Idrissou sich die Konkurrenten im Keller ansieht, dann bestärkt ihn das in seinem Glauben, mit Duisburg in der Liga zu bleiben. "Wir haben mehr Erfahrung als Cottbus oder Rostock. Von den unteren Teams sind wir der einzige Verein, der sehr viele Nationalspieler abstellt und demzufolge auch Erfahrung hat. Wir sind zwar nicht Brasilien, aber dafür sind wir richtig heiß, die Wende zu schaffen. Und nur das zählt."

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