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Schalke: Altintop greift Fans an: "Jetzt bin ich an der Reihe"
Frage nach Ursache und Wirkung

Schalke: Altintop greift Fans an: "Jetzt bin ich an der Reihe"
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Zwillinge machen viele Erfahrungen gemeinsam. Doch auf diese hätte Halil Altintop gerne verzichtet. Nachdem sein Bruder Hamit bei den Fans im vergangenen Jahr als Sündenbock für die verpasste Meisterschaft herhalten musste und spätestens nach Bekanntgabe seines Wechsels zu den Bayern unten durch war, packte das wenig amüsierte Arena-Publikum am Dienstag eine alte Schalker Unsitte wieder aus. Jede misslungene Aktion Halils, dessen Verpflichtung sich für beide Seiten zur Zeit als nicht Gewinn bringend darstellt, wurde mit mehr oder weniger lauten Unmutsäußerungen begleitet. Die Leistung des 24-Jährigen wurde nach couragiertem Beginn von Minute zu Minute schlechter und gipfelte 20 Minuten vor Schluss in einem katastrophalen Querpass auf Kevin Kuranyi, in dessen Folge ihn Oliver Reck mit der Herausnahme quasi erlöste.

Damit scheint dem zweiten Altintop das gleiche Schicksal zu drohen, wie seinem nun bei den Bayern kickenden Bruder. Zwar hat Halil am Dienstag tatsächlich nicht viel konstruktives auf die Kette bekommen, doch eine Frage sollte sich auch das Publikum stellen. Wie viel einer Leistung ist Ursache und wie viel Wirkung? In immer gleichem Strickmuster picken sich die angeblich besten Fans der Liga seit Jahren regelmäßig einen Spieler heraus, an dem sie ihre Enttäuschung über verfehlte Ziele ablassen.

Ob sie damit in entscheidenden Phasen kontraproduktiv die Chancen der eigenen Mannschaft torpedieren, scheint sie dabei nicht zu interessieren. "Das ist nicht neu für mich. Mein Bruder hat das in der letzten Saison bereits mitgemacht und jetzt bin ich anscheinend an der Reihe", versucht Halil gar nicht, seinen Unmut über das Verhalten der Zuschauer zu verbergen. "Ich habe mich bereits bei Hamit damit beschäftigt und gefragt, warum sie das tun", findet der gebürtige Gelsenkirchener keine Antwort.

Im Team stößt er auf breite Unterstützung. "Auch ich habe für die Pfiffe gegen Halil überhaupt kein Verständnis", geht Fabian Ernst das Verhalten der eigenen Zuschauer auf den Keks. "Halil hat gegen einen starken Gegenspieler viel probiert. Mir ist es doch lieber , einer versucht es 15 bis 20 mal im Spiel, als wenn er gar nichts macht", suchte er den positiven Ansatz. Der Riss zum Publikum ist da. "Ich werde meine Spielweise nicht umstellen. Sie basiert auf risikoreichen Aktionen. Wenn die Fans damit nicht klar kommen, kann ich es auch nicht ändern", kündigte Halil an.

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