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Spanien zittert um EM-Qualifikation
"Wir spielen jetzt um unser Leben"

Spanien zittert um EM-Qualifikation
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In den insgesamt 21 Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft stehen heute in den Gruppen bereits vorentscheidende Momente an. Deutschlands WM-Gruppengegner Polen könnte seinen Vorsprung in der Gruppe A in Aserbaidschan weiter ausbauen, in der Gruppe G kämpfen Bulgarien und Rumänien um Anschluss an den spielfreien Tabellenführer Niederlande.

Die große Fußball-Nation Spanien zittert vor zwei Zwergen und neigt in der Not zu drastischer Wortwahl. "Wir spielen jetzt um unser Leben", meinte Stürmer David Villa vor den Spielen in der EM-Qualifikation in Lettland und in Liechtenstein. Spanien steht in der Gruppe F mit dem Rücken zur Wand, angesichts von vier Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Nordirland können nur zwei Siege die Chance auf die Endrunde 2008 erhalten und damit vorerst auch den Job von Trainer Luis Aragones retten.

"Am Mittwoch wollen wir Tabellenführer sein", tönt zwar die Zeitung Marca, doch beim ewigen Geheimfavoriten von der iberischen Halbinsel geht die Angst um. "Es wäre eine Schande, erstmals seit 1992 nicht dabei zu sein", gestand Aragones kleinlaut ein. Für ihn wäre wohl bereits eine Niederlage in Lettland das Ende. Nur ein kleiner Trost für die Spanier ist, dass sie sich im Klub der strauchelnden Top-Nationen derzeit in äußerst prominenter Gesellschaft befinden. Auch Weltmeister Italien und der WM-Finalist Frankreich blicken ihren Duellen mit den Färöern bzw. der Ukraine heute mit gemischten Gefühlen entgegen. Verlieren ist verboten.

Für die Franzosen ist das Spiel gegen die Ukraine, die auf ihre beiden Top-Stürmer Andrej Schewtschenko und Sergej Rebrow verzichten muss, ein vorgezogenes Endspiel um den Sieg in der Gruppe B. Italien hofft auf ein Unentschieden in Paris, um mit einem Kantersieg selbst die Tabellenspitze erobern zu können. Während auf dem Apennin nur über die Anzahl der italienischen Treffer diskutiert wird (sechs Tore Vorsprung würden der Squadra Azzurra zum Sprung auf Platz eins genügen), warnt Roberto Donadoni vor Überheblichkeit. "Wir dürfen nicht die Konzentration verlieren und müssen unsere Hausaufgaben machen", erklärte der Nachfolger von Weltmeister-Coach Marcello Lippi.

Für zusätzliche Unruhe sorgte Alessandro Nesta, der am Wochenende heiratet und daher nicht auflaufen wird. Liga-Vorstand Antonio Mattarese reagierte schroff: "Wer nicht für die Nationalelf spielen will, hat dies auch nicht verdient. Es ist eine moralische Verpflichtung, für Italien zu spielen." Donadoni setzt im Sturm auf Filippo Inzaghi, der das Champions-League-Finale in Athen mit zwei Toren im Alleingang für den AC Mailand entschied. Ganz andere Sorgen hat derweil der deutsche Gruppengegner Tschechien. Wenige Stunden vor dem Spiel der DFB-Elf gegen San Marino ist ein Sieg in Wales Pflicht, um nicht den Anschluss zu verlieren. Doch kein Waliser spricht vor dem Duell von Tschechien, denn das Millenium-Stadion in Cardiff ist die letzte große Bühne für Ryan Giggs.

Der Linksaußen läuft fast 16 Jahre nach seinem Debüt gegen Deutschland in Nürnberg 1991 (1:4) zum 64. und letzten Mal für Wales auf. Die Fans wollen eine große Abschiedsparty feiern, Tschechien zumindest bis zum Abpfiff des deutschen Spieles wieder an die Spitze der Gruppe D vorrücken. Dafür würde der Mannschaft von Trainer Karel Brückner ein Unentschieden genügen, denn Irland (alle 13 Punkte) ist spielfrei. Deutlich zu wenig wäre ein Punktgewinn dagegen für Otto Rehhagel und Europameister Griechenland. "König Otto" muss mit seiner Elf gegen Ungarn das erste Spiel einer Platzsperre absitzen. Bei der demütigenden Niederlage gegen die Türkei (1:4) waren zuletzt Feuerwerkskörper auf das Feld geflogen, Fans der Hellenen fielen mit nationalistischen Parolen auf.

Statt wie üblich im Nationalstadion in Piräus spielt der amtierende Champion daher in Heraklion auf Kreta. Bei einem Sieg stehen die Chancen der Griechen (12 Punkte) auf eine Rückkehr auf Platz eins gut, denn Spitzenreiter Türkei (13) steht eine schwierige Aufgabe in Bosnien-Herzegowina bevor.

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