Startseite » Mehr Sport » Behindertensport

EM-Fehlstart: DBS-Team verliert WM-Revanche und Kapitän Winterich
"Ergebnis fällt zu hoch aus"

EM-Fehlstart: DBS-Team verliert WM-Revanche und Kapitän Winterich
1. FC Union Berlin
1. FC Union Berlin Logo
15:30
VfL Bochum Logo
VfL Bochum
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Die DBS-Nationalmannschaft ist am heutigen Nachmittag mit einer nicht ganz unerwarteten Niederlage in die INAS-FID EM 2008 gestartet. Gegen den Titelaspiranten Holland verlor die Schacht-Truppe zum Turnierstart mit 1:4 und konnte sich somit für die WM-Halbfinalniederlage gegen den "Erz-Feind" aus dem Nachbarland nicht revanchieren.

Dennoch zeigte das Team eine ihre besten Leistungen der zurückliegenden zwei Jahre, denn gerade die Einsatzbereitschaft und der Wille haben laut Nationaltrainer Dietmar Schacht mehr als gestimmt: "Ich bin wirklich stolz auf die Mannschaft, denn allen war klar, dass dieser Gegner kaum zu schlagen ist. Das Ergebnis fällt in jedem Fall mit zwei Toren zu hoch aus", meinte Schacht direkt nach dem Schlusspfiff am Spielfeldrand des Curzon Ashton Grounds in Manchester.

Angesichts der Tatsache, dass die deutschen Kicker das Ergebnis der ersten Hälfte bis zum Spielende halten konnten, spricht für die Disziplin in der DBS-Elf. "Die Jungs haben eine tolle Moral gezeigt, geackert, gefightet und richtig guten Fußball gespielt. Insgesamt haben wir uns selbst geschlagen, denn jedem Gegentreffer gingen dumme und vermeidbare Fehler voraus", analysierte Schacht die Torfolge in der ersten Hälfte.

Noch nicht richtig wach war die Mannschaft in den ersten Sekunden - bereits in der ersten Minute geriet das Team in Rückstand. "Die Spieler waren noch gar nicht wirklich auf dem Platz, da erwischte es uns - sehr bitter", blickte Schacht zurück. Beim 0:2 in der 10. Minute war wiederum ein Abwehrfehler entscheidend, als die deutsche Hintermannschaft uneins reagierte und der Ball unglücklich vor die Füße eines holländischen Stürmers geriet.

Zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt gelang dann Abwehrspieler Waldemar Monsch der nicht unverdiente Ausgleich, als er nach einer Ecke zum 1:2 abstauben konnte. Statt dieses Ergebnis mit in die Kabine zu nehmen, war in der 44. Minute erneut Nachlässigkeit der Grund für das dritte Oranje-Tor, indem der Ballbesitz im eigenen Strafraum leichfertig abgegeben wurde. Zu allem Überfluss deutete der Schiedsrichter dann quasi mit dem Pausenpfiff auf den Elfmeterpunkt. "Ein völlig unberechtigter Handelfmeter, der aber absolut ins Bild des Spiels passte", beschwerte sich Schacht und wies so auf eine seiner Meinung nach "katastrophale Schiedsrichterleistung" hin.

Neun gelbe Karten, davon allein sieben gegen deutsche Spieler, zückte der Unparteiische während des Spiels. Als Höhepunkt sah Kapitän Dino Winterich (Foto) nach einem laut Schacht "normalen Zweikampf" in der zweiten Halbzeit gelb-rot und fehlt der Mannschaft so im wichtigen nächsten Match gegen Polen. "Der Schiedsrichter hat sich von der Stimmung beeinflussen lassen. Die holländischen Spieler haben das ganze Spiel über provoziert und den geringsten Körperkontakt schreiend auf dem Rasen beantwortet. Die niederländische Bank hat zudem ständig Hektik von der Bank auf den Platz gebracht. Das war grauenhaft und nicht akzeptabel", schildert Schacht aufgeregt die Stimmung im Spiel.

Nicht unbeeinflusst von der schweren Verletzung, die Stammspieler Timo Mummert mit einem Schienbeinbruch in einem Vorbereitungsspiel gegen die Niederlande im Juni davon trug, ist Schacht froh, das EM-Kapitel Holland nun schließen zu können. "Den schwersten Gegner haben wir hinter uns - nun fängt die EM für uns erst richtig an", blickt der Ex-Schalker nach vorne. Allerdings könnte es im Finale ein Wiedersehen mit den Nachbarn aus Holland geben, wovon jedoch realistischerweise kaum ausgegangen wird. "Die nächsten beiden Spiele sind wichtig und müssen gewonnen werden", gibt Schacht die kurzfristigen Ziele vor, wohl wissend, dass ein Einzug ins Halbfinale mehr als eine Sensation seiner jungen und engagierten Truppe wäre. Am Donnerstag wartet Geheimfavorit Polen im zweiten Gruppenspiel.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel