|
VfL Osnabrück
|
16:30 |
Rot-Weiss Essen
|
Vor einer Woche gab der Verein bekannt, dass Trainer Peter Anders nur noch bis zum 31. Dezember diesen Jahres an der Seitenlinie steht. Der sagte nach dem letzten Spiel in Hamm: „Ich gehe nicht im Unfrieden, aber wenn jetzt schon fünf Spieler definitiv im Winter weggehen – und das sind starke Leute – dann habe ich darauf keine Lust mehr.“ Da stellt sich zwangsläufig die Frage, wie dramatisch die Lage am Hohenhorst ist. Droht der FC 96 zu zerfallen?
„Nein“, betont Jürgen Siedelhofer energisch, „es geht im Fußball eben rauf und runter.“ Spekulationen, nach denen dem Verein gar der finanzielle Kollaps droht, weist der Präsident weit von sich. „Wenn im Winter der Trainer weg ist und wir den Kader reduziert haben, dann ist unser Finanzbudget wieder ausgeglichen.“ Bislang ist klar, dass sich Kapitän Daniel Bertram (DSC Wanne-Eickel) und Marijo Pavlovic (TSV Marl-Hüls) verabschieden. Ansonsten ist noch offen, wer geht. Einen Ausverkauf wird es allerdings nicht geben. „Zwei können uns noch verlassen, wenn ein Klub 1.000 Euro bietet. Der Rest bleibt.“
Über mögliche Neuzugänge will Siedelhofer noch nicht allzu viel verraten. Man führe derzeit Gespräche mit Spielern, die aktuell in der Landes- und Westfalenliga spielen, deren Namen man aber erst nennen werde, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Bei Dejan Petrovic ist dies schon der Fall. „Er kehrt zu uns zurück“, bestätigt Siedelhofer. „Er ist ja nur gegangen, weil er unter Peter Anders keine Chance hatte. Abgemeldet hat er sich nie. Er hat sich bei der Spvgg. Erkenschwick fit gehalten.“ Apropos Erkenschwick und Peter Anders. Der scheidende Coach übernimmt am Stimberg die U18.
Neu-Trainer Maik Portmann soll in der Rückrunde ein 18er-Kader zur Verfügung stehen, der bei Bedarf durch talentierte A-Jugendliche ergänzt wird. „Wir lassen immer zwei oder drei A-Jugend-Spieler bei den Senioren mittrainieren, um sie an das Niveau zu gewöhnen“, erklärt der Vorsitzende die Pläne. Portmann arbeitet unterdessen schon daran, sich ein Bild von seinen neuen Schützlingen zu machen, führt bereits Gespräche und schaut sich, wenn es die Zeit erlaubt, die Partien an
Um die Wogen ein wenig zu glätten, sollte das aktuelle Personal in den nächsten beiden Spielen tunlichst gewinnen. Nachdem der FC zum Spiel in Hamm mit lediglich zwölf Spielern gereist war, kehren am Wochenende Marijo Pavlovic, Mirko Eisen und Felix Sadlowski zurück. „Die Mannschaft muss jetzt Charakter zeigen und am Sonntag sechs Punkte holen“, fordert Siedelhofer mit Blick auf die Partie gegen das abgeschlagene Schlusslicht Fichte Bielefeld und geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn sie das verlieren, sind sie Verräter!“ Es folgt die Partie beim Aufsteiger SV Spexard, der ebenfalls im Tabellenkeller steckt. Zwei Chancen, um zumindest sportlich wieder in die Spur zu kommen.
