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Die Gründe für die Herbstkrise von RWE

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Nach einer anfänglichen Euphorie ist bei Rot-Weiss Essen nach zuletzt zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen wieder Tristesse eingekehrt.

Sechs Saisonspiele waren gespielt, Rot-Weiss Essen stand an der Tabellenspitze. Im Umfeld herrschte Euphorie. Nur wenige Wochen später ist die Euphorie verflogen. Die Bergeborbecker sind auf Platz neun abgerutscht. Der Rückstand auf Viktoria Köln ist auf 13 Punkte angewachsen.

Doch welche Faktoren haben dazu geführt, dass die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel so abgerutscht ist. RS hat sich auf Ursachenforschung begeben.

1.die Verletztenliste

Mit Marcel Platzek, Kai Pröger und Kevin Freiberger ist die etatmäßige Qualitätsspitze wochenlang weggebrochen. Hinzu kommen die Ausfälle der Alternativen wie Cedric Harenbrock oder David Jansen. Neitzel und Sportdirektor Jürgen Lucas haben sich zeitweise mit weiteren Neuzugängen auseinandergesetzt - so war Lucas Musculus im Gespräch, aber nicht finanzierbar, Florian Rüter konnte im Probetraining nicht überzeugen. Am Ende kam niemand mehr. „Wir haben uns mit dem Markt beschäftigt und viele Gespräche geführt“, erklärt Sportdirektor Jürgen Lucas. „Höchste Priorität hatte der Fakt, dass uns ein neuer Spieler sofort hilft und er musste natürlich auch bezahlbar sein.“ Jemand, der beide Anforderungen erfüllen konnte, war nach dem Transferschluss, als klar war, dass Platzek länger fehlt und Pröger gesperrt wurde, nicht mehr zu bekommen.

Gegen Kritik, dass der Kader nicht breit genug aufgestellt worden sei, wehrt sich Lucas jedoch vehement: „Ich kann mich daran erinnern, als wir Enzo Wirtz verpflichtet haben, dass es hieß, dass wir doch lieber mal noch einen Abwehr- oder Mittelfeldspieler holen sollten. Dass so ein personeller Engpass entstehen könnte, war nicht zu erwarten. Aber wir haben nie gejammert und werden auch jetzt nicht damit anfangen. Unser Kader genießt unser Vertrauen.“ Deswegen will er die jetzige Situation auch nicht alleine an den Ausfällen festmachen: „Wir hatten in jedem Spiel genügend Qualität auf dem Platz und im Kader, um mehr Punkte zu holen.“

2.die Chancenauswertung

Der Vollstrecker im Zentrum fehlt seit dem Ausfall von Platzek. Zwar haben die Essener bereits zwölf verschiedene Torschützen, doch drei starke Angreifer kann RWE derzeit nicht gleichwertig ersetzen. Aktuell fehlt in vorderster Front die Kaltschnäuzigkeit auch mal aus wenig viel zu machen. So auch am vergangenen Wochenende bei der 0:1-Niederlage gegen Viktoria Köln. Da gab die Neitzel-Elf mehr Torschüsse ab als der Gegner, am Ende stand jedoch zum dritten Mal in Folge die Null vorne. Lucas: „Es ist ja nicht so, dass wir keine Chancen kreieren. Das ein oder andere Mal hat das nötige Glück gefehlt.“ Oder eben auch die Qualität im Abschluss.

3.das sogenannte Spielglück

Zu Saisonbeginn ging es meist recht schnell. So ging Rot-Weiss Essen beispielsweise im ersten Heimspiel gegen den Wuppertaler SV in der ersten Spielminute mit der ersten Möglichkeit durch Florian Bichler in Führung. Das führte dazu, dass die Gegner mehr für die Offensive tun mussten und sich in der gegnerischen Defensive Räume ergeben, die die Tempo-Fraktion der Essener ausnutzen konnte. Gegen Viktoria Köln war es genau andersrum. Die Domstädter markierten ihrerseits mit dem ersten Freistoß das 1:0 und konzentrierten sich fortan darauf, Räume eng zu machen. Der Gegner steht tiefer und der Tempofußball der RWE-Offensive kommt nicht mehr so zur Geltung. Dadurch wird die Zahl der Chancen ebenfalls geringer.

Als i-Tüpfelchen kommen Schiedsrichterentscheidungen obendrauf, wie das nicht gegebene Tor von Timo Brauer gegen Viktoria Köln.

4.aufkeimende Unruhe im Umfeld

Dass die Hafenstraße ein ganz spezielles Pflaster ist, das muss man keinem Essener erzählen. Derzeit gibt es jedoch immer wieder vereinzelte Gruppen, die sich auf die Suche nach Sündenböcken begeben und diese dann in einzelnen Spielern finden. Dies veranlasste Neitzel am vergangenen Samstag bereits dazu, einen Appell an die Zuschauer zu richten, in dem er forderte, dass man gemeinsam an einem Strang ziehen sollte.

Dennoch: Mit den Krisensituationen der vergangenen Jahre - man denke an Versuche die Geschäftsstelle zu stürmen - ist die aktuelle Lage noch nicht vergleichbar. So wurde die Mannschaft im vergangenen Jahr noch unter Sven Demandt bei einer 1:0-Halbzeitführung gegen Wegberg-Beeck ausgepfiffen. Zuletzt erhielt sie nach dem Abpfiff aufmunternden Applaus. Lucas: „Wenn ich die Entwicklung der letzten Jahre sehe und jetzt auf die Tabelle schaue, dann ist das maximal frustrierend und enttäuschend. Der Kritik stellen wir uns und ich hinterfrage mich auch brutal. Wir müssen die richtigen Lehren ziehen und weiter Gas geben.“

Wofür es dann am Ende reichen wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Über Platz eins redet an der Hafenstraße jedoch niemand mehr: Lucas: „Wir wissen, dass der Abstand nach ganz oben gerade größer ist als er hätte werden dürfen. Ich traue uns jederzeit zu, eine neue Serie zu starten, um in Tabellenregionen vorzustoßen, wo wir hinwollen und auch noch hinkommen werden.“

Autor: Stefan Loyda

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