Onur Cinel, seit Mitte des Monats als Trainer verantwortlich für die Zweite der Königsblauen, war bislang sehr erfolgreich. Zunächst gab’s ein 0:0 beim Bonner SC 0:0, danach feierte die U23 einen 4:2-Erfolg über den Wuppertaler SV. Vier Punkte aus zwei Spielen - damit hat das Team die Abstiegsränge verlassen. „Die ganze Mannschaft war gut“, lobte Cinel die Seinen nach dem Sieg über den WSV. Zufrieden war der Coach, der zuvor zweieinhalb Jahre lang Co-Trainer der Schalker A-Junioren war, nicht nur wegen der drei Zähler, sondern auch weil sein Team, wie er betonte, „Fortschritte gemacht“ habe.
Onur Cinels fußballerische Wurzeln, sie sind in Gladbeck zu finden. Genauer: an der Roßheidestraße in Brauck. In der Jugend des FC Gladbeck begann er einst mit dem Kicken. Später spielte er für den VfB Hüls, für Eintracht Gelsenkirchen und für den FC Neuruhrort aus Wattenscheid.
Erfolgreicher ist seine Trainerkarriere verlaufen. Bevor der in Butendorf aufgewachsene Cinel Mitglied der Knappenschmiede wurde, hat er als 27-jähriger Coach den TuS Heven in die Oberliga Westfalen geführt. Auf Schalke hat sich Onur Cinel, dessen Eltern in der Gladbecker Innenstadt ein Obst-, Gemüse- und Feinkostgeschäft betreiben, zunächst um die U16 gekümmert. War das nicht ein Rückschritt? „Ich hatte“, sagte er kürzlich, zu dieser Entscheidung befragt, „das Gefühl, dass es für mich der bessere Schritt ist, wenn ich in ein Nachwuchsleistungszentrum gehe, wo ich die Möglichkeit habe, mich Tag und Nacht mit Fußball zu beschäftigen - darum ging es mir vor allem.“
Dass Onur Cinel in der Nachwuchsabteilung seines Lieblingsvereins landete, machte die Sache natürlich perfekt. Schon als ganz kleiner Junge ist er nämlich ein Königsblauer geworden. Sein Herr Papa hatte ihn auf Schultern zu den Heimspielen der Schalker ins Parkstadion getragen.
Bei den Blauen zeichnete Onur Cinel als Trainer der U16 verantwortlich, danach war er Assistent der U23 und, in den vergangenen zweieinhalb Jahren, Co-Trainer der U19. Er hat also eng mit Norbert Elgert zusammengearbeitet, über den Cinel sagt, er sei „in seinem Bereich weltspitze“. Der Gladbecker WAZ hat er, nachdem die Schalker A-Junioren anno 2015 Deutscher Meister geworden waren, über Elgert außerdem noch dies gesagt: „Er ist einerseits ein Top-Trainer und andererseits ein Top-Mensch, eine herausragende Persönlichkeit mit einer unglaublichen Erfahrung was die Führung einer Mannschaft und des Funktionsteams angeht.“
Eigentlich hatte Onur Cinel die Schalker U23 erst zur Saison 2017/2018 als Trainer übernehmen sollen. Nachdem das Team aber mit drei Niederlagen ins Fußballjahr 2017 gestartet war, sah sich U23-Manager Gerald Asamoah zum Handeln gezwungen. Cinel übernahm den Trainerposten von Jürgen Luginger. Asamoah: „Wir erhoffen uns von dieser Personalentscheidung einen entscheidenden Impuls im Kampf um den Klassenerhalt.“