Christopher Heermann griff sich nach Spielschluss an den Rücken und verzog vor Schmerzen immer wieder das Gesicht. Nach knapp einer Stunde war der Arbeitstag des Verteidigers von Rot Weiss Ahlen im Spiel beim Wuppertaler SV bereits beendetet, als er nach einem Zusammenprall mit Torhüter Jonathan Mellwig ausgewechselt werden musste. Von draußen musste Heermann schließlich zusehen, wie seine Mannschaftskollegen im Stadion am Zoo noch zwei weitere Gegentore kassierten und am Ende mit 0:4 (0:1) als Verlierer vom Platz gingen. "Wir geraten wieder viel zu leicht in Rückstand. Wuppertal ist durch einfache Mittel gefährlich geworden, die wir nicht verteidigen konnten", sagte der 27-Jährige nach dem Abpfiff.
Nach dem bärenstarken Saisonstart mit den Siegen über Rot-Weiß Oberhausen (4:0) und die TSG Sprockhövel (5:0) kassierte Ahlen gegen den WSV bereits die dritte Niederlage in Folge und musste dabei insgesamt zwölf Gegentore hinnehmen. "Die ersten beiden Spiele sind überragend gelaufen. Und dafür wurden wir auch gefeiert. Jetzt haben wir drei Mal auf den Sack bekommen und gelten als Abstiegskandidat Nummer eins", sagte Heermann und ergänzte: "Es vergessen immer noch alle, dass 15 neue Spieler in die Mannschaft gekommen sind. Das ganze Ding muss erst einmal zusammenwachsen und diese Zeit muss uns gegeben werden."
Für Mircea Onisemiuc liegt das Problem dagegen vor allem in den Köpfen seiner Spieler. "Wir haben ein mentales Problem. Nach einem Rückstand kommen wir nicht mehr zurück. Uns fehlt nach Gegentoren einfach das Selbstbewusstsein", sagte der Ahlener Trainer. Das Vertrauen in sich selbst werden seine Schützlinge aber brauchen: Denn mit Viktoria Köln kommt am nächsten Samstag ein Aufstiegskandidat ins Wersestadion.