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RWE-Faninitiative
Für den Erhalt der Haupttribüne

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RWE-Initiative: Für den Erhalt der Haupttribüne
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Viele Jahre, jahrzehntelang einte die wechselnden Köpfe an der Essener Hafenstraße ein Ansinnen: Ein Königreich für ein neues RWE-Stadion!

Auf der Fankonferenz profilierte sich der langjährige Vereinsmitarbeiter Jörg Lawrenz mit einem flammenden Appell für den Erhalt der Haupttribüne als Gesicht der Faninitiative und ist seither eine treibende Kraft hinter der Bewegung. RS sprach mit dem 40-Jährigen.

Kurz gefragt: Warum sollte die Haupttribüne erhalten bleiben? Zunächst haben wir ein großes Interesse, die Öffentlichkeit für den Wert, der in diesem Bauwerk liegt, zu sensibilisieren. Wir wollen den Meinungsbildungsprozess beeinflussen und zu einem offenen, neuen Blick anregen. Vieles, was alt ist, ist in der Vergangenheit als wertlos erkannt worden. Unser altes Rathaus, das leider abgerissen wurde, die Lichtburg, Zollverein oder das Colosseum haben gezeigt, wie wertvoll solche Grundstücke sind.

Was soll in dem Gebäude dann geschehen?

Wir würden es gerne für alle nutzbar machen, nicht nur für RWE. Eine soziale, kulturelle oder auch wirtschaftliche Nutzung ist da durchaus vorstellbar. Wir würden gerne in ein neues Konzept einladen. Man könnte die Räume für Konzerte oder Kinoabende nutzen. Man könnte dort Fußball spielen oder Geburtstage in den alten Kabinen feiern. Wir wollen das aber nicht alleine planen, sondern einen Denkprozess anstoßen.

Zur Person Jörg Lawrenz Alter: 40 Geboren in: Essen Beruf: Freier Journalist, vormals u.a. Jugendpressesprecher, Vereinsfotograf, Geschäftsstellenmitarbeiter bei RWE.

Was würde der Erhalt und die mögliche Restaurierung der Tribüne kosten? Das belastbar zu machen, ist schwer. Die GVE hat die Zahl von 5 Mio. Euro in den Raum gestellt. Ich gehe davon aus, dass das eine hoch gesetzte Zahl ist, weil die Stadt die Tribüne so schlecht wie möglich dastehen lassen wollte, um für den Neubau zu argumentieren. Bei den Restaurierungen könnte man auch sukzessive vorgehen. Da sich alleine die Abrisskosten auf rund 2 Mio. Euro belaufen, kann man leicht eine Gegenrechnung aufstellen. Man kann die Tribüne zunächst bei fast Null weiterbestehen lassen.

Wie stehen die Chancen, die Tribüne unter Denkmalschutz zu stellen?

Es gibt zwei, eigentlich sogar drei Kriterien, die der Bau erfüllt, wobei ein belastbares dafür schon reichen würde. Wir haben mit dem Essener Denkmalschutz Kontakt aufgenommen, aber die wollen sich natürlich nicht gegen die Stadtfinanzen aussprechen. In Düsseldorf könnte das Ganze nun aber geprüft werden.

Die GVE hat sich jedoch bereist klar gegen den Erhalt positioniert.

Dass die GVE unter dem aktuellen Finanzdruck nach draußen geht, um Druck abzufangen, ist für mich keine Überraschung. Sie steckt in einer Zwangsjacke und kann nicht bestimmen: jetzt erhalten wird die Haupttribüne! Wir wissen, dass die Lage schwierig ist. Aber so spät wie Stuttgart 21 sind wir nicht dran. Viele Politiker haben Gespräche zu- und wieder abgesagt oder Dokumente nicht freigegeben. Wenn solche Sperren eintreten, soll man uns die fortgeschrittene Zeit nicht vorwerfen. Vor Oktober wird jedoch nicht abgerissen. Es ist noch ein halbes Jahr Zeit. Man kann sogar ein Moratorium fordern, sodass erstmal nichts gemacht wird.

Wie groß ist Ihre Hoffnung, mit diesem Ansinnen erfolgreich sind?

Ich bin ein Mensch, der als Christ von der Hoffnung lebt. Mir ist auch bewusst, dass ein sehr einseitiges, pragmatisches Denken vorherrscht. Wir sind keine Phantasten und wollen weder der Stadt noch anderen Vereinen oder RWE einen Ballast ans Bein hängen. Völlig klar, dass das eine schwierige Aufgabe ist, aber auch eine lohnenswerte.

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