Aber es wäre auch verkehrt, von einer Selbstverständlichkeit zu sprechen, schließlich hatte der Absteiger aus der Regionalliga gerade erst ein anstrengendes Trainingslager in Barsinghausen hinter sich gebracht und zudem eine fast neue Mannschaft auf die Beine gestellt, die sich noch finden muss.
Die Ansätze, die die Königsblauen Samstag in der Glückauf-Kampfbahn präsentierten, waren vielversprechend. Nach einer Phase des Einrollens kamen sie immer besser auf Touren - mit dem 2:0 im Finale gegen Westfalenliga-Neuling Viktoria Resse als Höhepunkt. Die Schalker sackten sich die Prämie von 1100 Euro ein, für die Viktoria blieben 800 Euro übrig.
Wir hatten das Ziel, guten Fußball in unserer Stadt zu bieten, und wir hatten Bock, das Ding zu gewinnen. Beides ist uns gelungen
Onur Cinel
„Über so einen langen Tag die Spannung hochzuhalten, ist nicht einfach. Das haben die Jungs überragend gemacht. Sie haben eine hohe Bereitschaft gezeigt“, lobte Schalkes Trainer Onur Cinel. „Wir hatten das Ziel, guten Fußball in unserer Stadt zu bieten, und wir hatten Bock, das Ding zu gewinnen. Beides ist uns gelungen.“
Nach einem Doppelschlag von Joshua Bitter und Arnold Mudimbu war das Endspiel bereits nach der Hälfte der 30 Minuten entschieden. Die Schalker hätten noch höher gewinnen können, aber man hatte den Eindruck, also ob sie den Ball am liebsten ins Netz tragen wollten. Und die Resser? Sie waren den Schalkern einfach nicht gewachsen und nach einem langen Turniertag auch ziemlich müde. Eine klare Torchance spielten sie sich nicht heraus.
Die Schalker hielten somit auch in ihrer sechsten Partie die Null, also insgesamt drei Stunden lang. Darüber freute sich vor allem Onur Cinel. „Wir sind während des gesamten Turniers ohne Gegentreffer geblieben“, stellte er zufrieden fest. „Die Defensivarbeit war der Schwerpunkt während des Trainingslagers. Schön, dass erste Erfolge zu sehen waren.“
An der Effizienz wird er allerdings noch arbeiten müssen. Obwohl seine Schalker auch schon in den beiden ersten Gruppenspielen gegen den künftigen Oberliga-Kontrahenten SC Hassel und gegen Horst 08 klar dominierten, ging es zweimal torlos aus.
Mit dem 5:0 gegen den Westfalenligisten YEG Hassel platzte der Knoten. Dieses Ergebnis wiederholte die Schalker U23 gegen den Erler SV 08 aus der Bezirksliga. Damit war sie richtig drin im Turnier. Die Siege im Halbfinale gegen Westfalia 04 und im Endspiel gegen Viktoria Resse waren eine logische Folge der Dominanz des Favoriten.
Vor allem Benedikt Zahn, ein Zugang von den Sportfreunden Siegen, kam in die Gänge. Mit vier Treffern wurde er bester Torschütze der Stadtmeisterschaft. „Wir haben ziemlich gut gespielt“, lobte Onur Cinel. „Wir haben jedoch Luft nach oben.“
Im Fokus der nächsten Zeit werden daher das Spiel nach vorne und der Torabschluss stehen. 15:0 Tore aus sechs Spielen gegen zumeist klassentiefere Gegner, das kann sich durchaus sehen lassen. Aber auch Onur Cinel wird wissen, dass man in der Oberliga die Chancen besser nutzen sollte.