Es kommt nicht allzu häufig vor, dass sich ein Trainer nach einer Niederlage öffentlich selbst die Schuld dafür gibt, was seine Mannschaft gerade auf dem Rasen alles falsch gemacht hat und warum. Stefan Krämer nahm auf der Pressekonferenz nach der höchsten Drittligaheimpleite des KFC Uerdingen diesbezüglich kein Blatt vor den Mund. „Der Hauptfaktor war ich. Ich hatte die falsche Idee, den falschen Plan für das Spiel. Unter dem Strich habe ich die falsche Aufstellung gewählt. Die Niederlage geht komplett auf meine Kappe. Dafür trage ich die Verantwortung“, so der Wortlaut des 53-Jährigen, der seit seinem zweiten Amtsantritt in Krefeld erst zwei Spiele gewann.
Ganz außen vor lassen konnte Krämer seine Mannschaft aber auch nicht. Zu fehlerhaft agierte sein Team in der Defensive und ließ nach vorne abgesehen von einer ordentlichen Anfangsphase jegliche Torgefahr vermissen. „Das Umschaltverhalten war nicht drittligareif“, ärgerte sich der Trainer. „Wir haben die Bälle abgeschenkt, da muss man sich hinterfragen. Das war schlecht und darf man sich gegen so eine Mannschaft nicht erlauben.“ Der SV Wehen Wiesbaden schlug viermal zu und nutzte nahezu jede der Unstimmigkeiten in der Uerdinger Defensive eiskalt aus.
KFC Uerdingen: Krämer fordert mehr Kompaktheit in Duisburg
Krämer merkte an, das schwache Abwehrverhalten in den kommenden Tagen „in aller Schärfe“ mit seinem Team zu besprechen. Auch wenn der MSV Duisburg noch keinen Sieg einfuhr und zuletzt coronabedingt gleich zwei Heimspiele aussetzen musste, erwartet die Blau-Roten in der Schauinsland-Reisen-Arena am Samstag ein ähnlich offensiver Gegner.
Was im Westschlager zwischen den beiden ehemaligen Bundesligisten besser werden muss, wusste Krämer sofort: „Wir müssen generell wesentlich kompakter stehen, egal wo auf dem Feld. Die 3. Liga ist eine Umschaltliga. Wenn du nicht wach bist und keine gute Restverteidigung hast, bekommst du Probleme.“
Nach seinen selbstkritischen Äußerungen kann man schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit von einigen Änderungen in der Grundordnung der Uerdinger ausgehen.