Felix Götze, Vinko Sapina, Marvin Obuz und Cedric Harenbrock haben Rot-Weiss Essen verlassen. Hier kann man durchaus auch Isaiah Young, der ebenfalls geht, aufzählen.
Worauf wir hinaus wollen: RWE-Trainer Christoph Dabrowski hat fünf Stammspieler der so starken letzten Saison verloren. Dieses Quintett war am Niederrheinpokal-Sieg und Platz sieben in der 3. Liga sehr stark beteiligt.
Dabrowski, der vor einem Jahr in Essen noch von einem Großteil der Fans harsch kritisiert und dessen Freistellung gefordert wurde, hatte es all seinen Kritikern gezeigt. Der Fußballlehrer wirkte im Sommer 2023 bei den Transfers mit, baute sich sein Team zusammen und spielte eine grandiose Runde. Plötzlich war "Dabro" der "beste Mann" für die Essener Fankurve. Er verlängerte gar seinen Vertrag.
Und nun? Nach den Verlusten seines Abwehrchefs (Götze), des Kapitäns (Sapina), des Mittelfeld-Strategen (Harenbrock) und seines Topscorers (Obuz) muss Dabrowski wieder von vorne anfangen und eine neue Startelf formen. Und: In seinem dritten RWE-Jahr muss der Coach nach Felix Bastians und Sapina den dritten rot-weissen Kapitän bestimmen.
Dabrowski wusste schon genau, warum er kurz nach dem Saisonende keine Zielsetzung für die kommende Serie herausposaunen wollte. Er verwies darauf, dass man erst einmal schauen müsse, wie der Kader 2024/2025 aussehen wird. Er hatte wohl eine leise Vorahnung. Jetzt ist es für Rot-Weiss richtig Dicke gekommen.
Rot-Weiss Essen: Groningen erkundigte sich über Jakob Golz
Am 1. Juli wird Dabrowski 45 Jahre alt. Er wird sich neben persönlichen Geschenken und viel Gesundheit sicherlich auch einige sportliche Präsente wünschen - in Form von Top-Verstärkungen für Rot-Weiss Essen. Und: er wird sich auch den Verbleib von Jakob Golz und Lucas Brumme wünschen. Schließlich ist das Sommer-Transferfenster noch sehr lange offen. Was passieren kann, bewies jüngst die Personalie Sapina.
Und, RS erfuhr, dass sich vor wenigen Wochen der FC Groningen bei einem ehemaligen Golz-Trainer über Essens Nummer eins informierte. Eine offizielle Anfrage gibt es aber - Stand: 14. Juni - nicht.
Bei allem Respekt für die bisherigen vier Zugänge Tobias Kraulich, Ramien Safi, Tom Moustier und Jimmy Kaparos: Da lesen sich die Abgänge von Götze, Obuz, Harenbrock und Sapina schon viel schwerwiegender. Auch Kraulich, noch der bis dato größte Transfer der Essener, absolvierte in der vergangenen Saison nur 13 Spiele für Dresden. Er muss erst nachweisen, dass er ein adäquater Götze-Nachfolger sein kann oder im Bestfall ist.
Für Sportdirektor Christian Flüthmann und Kaderplaner Marcus Steegmann steht noch viel Arbeit an, um für Trainer Christoph Dabrowski eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen, die erneut einen einstelligen Drittliga-Tabellenplatz erreichen kann.