Viktoria Köln gegen den SC Verl: Früher war das ein Duell in der Regionalliga West. Nun spielen beide Klubs schon seit einigen Jahren - Viktoria im fünften, Verl im vierten Jahr - in der 3. Liga.
Am Samstag steht diese Partie wieder einmal auf der Agenda. Ab 14 Uhr empfängt die Viktoria den Sportclub. Vor dem Drittliga-Auftakt hat RevierSport mit Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich gesprochen.
Franz Wunderlich, wie groß ist die Vorfreude, dass es wieder um Punkte in der Liga geht?
Wir freuen uns natürlich, dass es endlich losgeht. Jeder Spieler ist immer froh, wenn es an das Eingemachte geht. Die Vorbereitung zählt dann nicht mehr, wenn der Schiri am Samstag, am 1. Spieltag, anpfeift.
Wenn man Hamburg, Schalke und Kaiserslautern aus der 2. Bundesliga rausnimmt, dann ist die 3. doch beinahe attraktiver als die 2. Liga. Dresden, 1860, Aue, Bielefeld, Essen, Duisburg, Saarbrücken, Mannheim oder Münster: Das sind doch alles Zuschauermagneten. Das riecht alles förmlich nach Tradition.
Franz Wunderlich
Was sagen Sie zum kommenden Gegner SC Verl?
Da muss man schon ein Riesen-Kompliment machen, was die Verler leisten. Das ist ein Verein, der in sich ruht. Sie wissen genau, was sie machen können und was nicht. Da wird überragende Arbeit geleistet. Das waren immer enge Spiele und solch eine Partie erwarte ich auch am Samstag. Aber, klar: Wir wollen die drei Punkte am Höhenberg behalten.
Platz 12, 12, 13 und 9: Welchen Rang peilt die Viktoria in ihrem 5. Drittliga-Jahr an?
Wenn wir es wie in der vergangenen Saison schaffen, vier Wochen vor Ende die Liga zu halten, dann würde ich sehr zufrieden sein. Das würde ich schon heute so unterschreiben. Denn die 3. Liga ist durch die Absteiger Bielefeld, Regensburg und Sandhausen sowie die starken Aufsteiger wie Münster, Lübeck, Ulm und Unterhaching noch einmal stärker und enger geworden. Ich gehe sogar so weit und sage: Wenn man Hamburg, Schalke und Kaiserslautern aus der 2. Bundesliga rausnehmen würde, dann ist die 3. doch beinahe attraktiver als die 2. Liga. Dresden, 1860, Aue, Bielefeld, Essen, Duisburg, Saarbrücken, Mannheim oder Münster: Das sind doch alles Zuschauermagneten. Das riecht alles förmlich nach Tradition. Wir sind glücklich, dass wir hier auch mitmischen dürfen.
Die Viktoria hat schon einen ordentlichen Umbruch vollzogen. Warum?
Ja, wir mussten noch einmal einen größeren Umbruch vollziehen. Weil wir wirtschaftlich und perspektivisch handeln mussten. Mit Marcel Risse und Mike Wunderlich haben wir zwei Persönlichkeiten verloren. Robin Meißner ist zu Dynamo Dresden gewechselt. Wir hingegen setzen auf viele Talente, Jungs, die gut sind und sich weiterentwickeln wollen. Ein Beispiel ist Niklas May, der U20-Nationalspieler ist. Wir besitzen ein super NLZ, in dem wir tolle Spieler haben. Deshalb ist und wird unsere Philosophie sein, Spieler zu entwickeln, gegebenenfalls für einen Mehrwert zu transferieren. Das ist der Viktoria-Weg für die Zukunft.
Welche Mannschaften erwarten Sie im Aufstiegskampf?
Dynamo Dresden ist für mich der erste Favorit. Die Mannschaft hat lange gebraucht, um das, was Markus Anfang verlangt zu spielen, zu verstehen. Aber in der Rückrunde waren sie für mich die Besten. Das Meppen-Spiel hat Dynamo am Ende den Aufstieg gekostet. Jetzt sind sie reif. Dahinter erwarte ich Mannschaften wie die Absteiger Bielefeld und Sandhausen. Dagegen, so finde ich, dass 1860 München, Ingolstadt oder Mannheim an Qualität verloren haben. Aber mal schauen: Die 3. Liga ist verrückt. Wir werden am Ende wieder einige Überraschungen erleben. Wer hätte denn in der vergangenen Saison schon mit Elversberg ganz oben gerechnet? Wir wollen uns teuer verkaufen und jedem Gegner das Leben schwer machen. Wenn wir unsere Qualität auf den Rasen bringen, dann wird uns das auch gelingen.