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Verl gegen BVB II offenbart die Absurdität der DFB-Regeln

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Kommentar: Verl gegen BVB II offenbart die Absurdität der DFB-Regeln
Foto: Micha Korb
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Der SC Verl traf am Samstag in der 3. Liga auf Borussia Dortmund II. Die Umstände offenbarten die grotesken DFB-Regularien einmal mehr. Ein Kommentar.

SC Verl gegen Borussia Dortmund II - der geneigte Beobachter der Regionalliga ist diese Partie gewohnt. Jahrelang spielten die beiden Klubs regelmäßig in der Regionalliga gegeneinander. Doch nach den jeweiligen Aufstiegen in den vergangenen beiden Jahren, gab es am Samstag das erste Duell in der 3. Liga. Dabei setzte sich der Favorit aus Dortmund mit 3:0 durch, die Verler stecken weiterhin tief im Abstiegskampf. Um die sportliche Situation soll es hier aber nur am Rande gehen, vielmehr zeigten die Rahmenbedingungen auf, was die absurden DFB-Reglementierungen in der 3. Liga zur Folge haben.

Weil die Verler Sportclub Arena die Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes in der 3. Liga (mindestens 10.000 Plätze) nicht erfüllt, muss der Verein in dieser Saison seine Heimspiele bekanntermaßen im 70 Kilometer entfernten Lotte austragen. Diese Reise - ob aus Verl, aus Dortmund, oder woher auch immer, traten am Samstag ganze 303 (!) Zuschauer an. 303 Zuschauer, in einer deutschlandweiten Profiliga. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.

Und das Ganze in einer Partie, die in der Vergangenheit auf Regionalliga-Niveau diverse Male problemlos in Verl an der Poststraße ausgetragen werden konnte. In der Regel sahen zwischen 1000 und 1500 Zuschauer diese Begegnung in Ostwestfalen, vermutlich wäre dieser Wert auch diesmal realistisch gewesen. Nun könnten Spötter behaupten, dass auch diese Zahlen eher enttäuschend wären, aber auch das ginge am Kern des Themas vorbei und spielt keine Rolle. Wie albern müssen sich die Verantwortlichen in Verl (und wahrscheinlich auch in Dortmund) dabei vorkommen, für diese Partie nach Lotte auszuweichen? Niemand darf sich wundern, wenn immer mehr Personen ob dieser Regularien aus dem Kopfschütteln über den Verband nicht mehr hinauskommen. Es kann ja auch nicht im Sinne der Ligabosse sein, dass Partien des eigenen Produktes selbst ohne große Corona-Beschränkungen zum Geisterspiel verkommen.

Immerhin: Nach vielen Jahren der Kritik hat der DFB vor rund einem Monat eingelenkt. Ab der kommenden Spielzeit wird die Mindestkapazität der Drittliga-Stadien auf 5000 verringert. Ein überfälliger Schritt, der auch in Verl positiv zur Kenntnis genommen wurde. Mit Blick auf die sportlich angespannte Verler Situation könnte es dann jedoch zu spät sein. Warum kann es nicht schon jetzt zu Ausnahmeregelungen kommen? Im Februar 2020 konnte der Sportclub erfolgreich den 1. FC Union Berlin im DFB-Pokal im eigenen Stadion beherbergen.

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