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Wie sich Zebra- und Fortuna-Fans verbrüderten

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Abpfiff. Kollektives Ausrasten. Ekstase. Platzsturm. Die Dinge im Kölner Südstadion begannen ihren Lauf zu nehmen.

Es war schwer zu unterscheiden, wer Spieler und wer Fan war. Überall liefen Menschen in Trikots herum. Im Dress des Aufsteigers MSV Duisburg, der mit einem 3:0 (1:0)-Sieg bei Fortuna Köln alles klargemacht hatte.

Auf dem Rasen lagen sich die Fans in den Armen. Fremde herzten sich, tanzten auf dem satten Grün in der Kölner Südstadt und feierten ihre Mannschaft. Die war mittendrin. Keineswegs kontaktscheu. Publikumsnah und ohne Berührungsängste. Vor der Duisburger Bank herrschte ohrenbetäubender Lärm, weil alles in Blau und Weiß durcheinanderschrie, Gesänge anstimmte. Irgendeine Mischung aus „Spitzenreiter“, „Nie mehr 3. Liga“ und „Der MSV ist wieder da“ war das. Dann wurde es kurz etwas ruhiger.


Denn auf der Tribüne hinter den Auswechsel-Bänken spielte sich etwas ab, das alle Anwesenden überraschte: Die Fortuna-Fans feierten den Aufsteiger, aus Rivalen wurden plötzlich verbündete. Zumindest, wenn man dem Gesang der MSV-Fans Glauben schenken wollte: „Ihr seid besser als der FC Köln“ sangen die Zebras. Dann gab es gegenseitigen Applaus von den Fan-Gruppen.


Etwas ungläubig starrte MSV-Präsident Ingo Wald auf diese aus dem Nichts kommende Szenerie. „Einfach phantastisch, wie sich unsere Fans präsentiert haben“, presste er hervor. Und natürlich lobte er auch die Fortuna-Fans: „Es war eine sehr tolle Reaktion von den Kölnern.“ Die Domstädter hatten dem MSV selbstlos das Feld überlassen.

Der Tag gehört ganz allein dem MSV

Uwe Koschinat (Fortuna Köln)

Natürlich: Sie mussten es auch, denn gegen diesen Ansturm von rund 6000 Zebras hätten die Fortunen nie angehen können. Nicht mit der Lautstärke, nicht mit der Stimmung, nicht mit dem Gesangs-Repertoire. Das bestätigte auch Uwe Koschinat: „Der Tag gehört ganz allein dem MSV.“ Der Fortuna-Trainer schloss sich dem Lob von Ingo Wald an: „Es ist etwas Besonderes, dass sich die MSV- und die Fortuna-Anhänger auf so eine Art vereinen. Das ist eine tolle Geschichte, so soll der Fußball sein.“ Dann schwenkte er noch einmal um und richtete seine letzten Worte an Duisburgs Trainer Ilia Gruev: „Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr nicht wiederkommt.“ Und auch da waren beide vereint: Lachend.

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