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VfL: Ernst im Interview
Liebesglück nach Auswärts-Klatsche

VfL: Ernst reist mit guten Erinnerungen zum FSV
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Nur noch sieben Spiele in Liga zwei. Und auch wenn sie es nicht zugeben – den Verantwortlichen, allen voran Thomas Ernst, ist die Anspannung anzumerken.

Auch wenn der Sportvorstand derzeit hoch und heilig verspricht, nicht wissbegierig sofort auf die Ergebnisse der Konkurrenz zu schielen, so darf man sicher sein, dass er am Freitag einer der ersten war, der den Augsburger Sieg und die Cottbuser Niederlage zur Kenntnis genommen hat. Am Montag nun muss er mit seinem VfL wieder selbst ins Geschehen eingreifen: Beim FSV Frankfurt wartet eine undankbare Aufgabe auf die Schützlinge von Friedhelm Funkel. Thomas Ernst reist zuversichtlich an den Main. Auch weil ihn mit dem FSV Frankfurt positive Erinnerungen verbinden. Im Gespräch mit RS gestattete er uns einen Einblick in sein Innenleben.

Thomas Ernst, ist es für Sie ein Spiel wie jedes andere?

Ich würde das nicht so hoch hängen, aber ich habe dort sowohl als Spieler, als auch im Management gearbeitet. Kurios ist, dass ich jeweils von dort aus zum VfL gewechselt bin. Sicher gibt es noch eine emotionale Bindung zu dem Verein, aber das beeinflusst natürlich nicht meine Konzentration. Für uns zählt am Abend nur ein Dreier.


Mal Hand auf‘s Herz: Wie lief es denn als Aktiver im Tor des FSV?

Da würde ich am liebsten den Mantel des Schweigens drüber legen. Ganz ehrlich, das war rein sportlich eigentlich das Schlimmste, was ich als Aktiver erlebt habe. Aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation waren wir in Liga zwei nahezu chancenlos. Unsere Personaldecke war äußert dünn und deshalb sind wir sang- und klanglos abgestiegen.

Und dennoch gibt es etwas Positives aus dieser Spielzeit 1994/1995, oder?

Ja, das Positive ist: Ich habe in diesem Jahr meine Frau kennengelernt, sodass ich gerne daran zurückdenke. Es war damals schon eine kuriose Situation: Wir hatten nachmittags bei Hannover 96 mit 1:7 verloren und ich saß nur auf der Bank. Zeitgleich wurde die Frauenmannschaft des FSV Frankfurt Deutscher Fußballmeister. Auf der anschließenden gemeinsamen Fete hat es dann gefunkt. Meine Ehefrau Kerstin und ich haben uns dort kennen und lieben gelernt.

Das Jahr im Management war umso erfolgreicher. Da darf man getrost das Wort „sensationell“ benutzen.

Wir spielten in der Regionalliga und hatten uns als Ziel die direkte Qualifikation für die 3. Liga gesetzt. Doch hinter vorgehaltener Hand sprach unser Trainer von einem Durchmarsch in Liga zwei. Dann sind wir mittelmäßig gestartet, wir haben uns aber Mitte der ersten Serie gefangen, dann eine sensationelle Rückrunde gespielt und sind schließlich Meister geworden. Das war einfach fantastisch.

Auch in dieser Saison hat der FSV überrascht, dürfte dieses Mal vorzeitig die Klasse erhalten.

Es ist schon bemerkenswert, wie sich dieser Klub, der eigentlich ein Stadtteilverein in Frankfurt ist, im Profifußball behauptet. Unter solchen Bedingungen kann man die Arbeit getrost als erstklassig bezeichnen. Und in den letzten Jahren haben sie es immer wieder geschafft, eine schlagkräftige Mannschaft aus dem Hut zu zaubern.

Ihre Mannschaft reist mit Abwehrproblemen an den Main.

Ich sehe das nicht so dramatisch. Natürlich schmerzt uns die schwere Verletzung von Patrick Fabian, aber am Samstag hat Björn Kopplin wieder am Training teilgenommen, am Sonntag Anthar Yahia. Beide können spielen, damit gehen wir mit unserer zuletzt sehr erfolgreichen Abwehr in das sehr schwere Auswärtsspiel in Frankfurt.

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