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Interview: Steinmeier
Schwarz-Gelb? "Geht nicht in Politik"

Mit Schalke: Wie ein bisschen im Wahlkampf
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Mit seinem Besuch beim Schalker Fanprojekt hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in dieser Woche nicht nur im königsblauen Lager gepunktet.

Seinem SPD-Parteigenossen Frank Baranowski hat der SPD-Kanzlerkandidat im Vorfeld der Kommunalwahl am Sonntag sicher auch Rückenwind für eine erneute Amtszeit als Gelsenkirchener Oberbürgermeister verschafft. Im Gespräch mit RevierSport verrät Steinmeier warum er Schalker geworden ist, die Arbeit des Fanprojekts sehr schätzt und an S04 als baldigen Deutschen Meisterschaft glaubt.

Sind Sie am Dienstag in Gelsenkirchen freundlicher begrüßt worden als im schwarz-gelben "Feindesland" am Samstag zuvor in Dortmund?

Ich bin bekennender Schalke-Fan. Das wissen die Leute und das merkt man dann auch an den Reaktionen. Die Begrüßung hier auf Schalke war wirklich toll. Ich mache kein Geheimnis draus, dass ich Blau-Weiß bevorzuge. Was Schwarz-Gelb betrifft, kann ich nur sagen: In der Politik geht das gar nicht.

Wären Sie denn auch nach Gelsenkirchen gekommen, wenn nicht die Kommunalwahl vor der Tür stehen würde?

Natürlich bestimmt der Wahlkampf momentan mein Leben. Aber ich mache meine Termine sehr bewusst und ich wollte unbedingt etwas auf Schalke dabeihaben.

Das Schalker Fanprojekt unterstützt in Gelsenkirchen das Engagement für Jugendliche. Wie beurteilen Sie das?

Das ist ein tolles Vorbild, da konnte ich mich persönlich von überzeugen. Ich bin beeindruckt, was hier für die Allgemeinheit geleistet wird. Fanprojekte in ganz Deutschland erfüllen generell eine wichtige Aufgabe. Das verdient Unterstützung.


Wie wichtig sind solche Angebote für Jugendliche in Stadtteilen, die durch hohe Arbeitslosenquote und einen starken Migrationshintergrund gekennzeichnet sind?

Gerade an so genannten sozialen Brennpunkten verbindet der Sport, besonders der Fußball. Das gibt den jungen Leuten Halt und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Doch Fanprojekte können nur eine Maßnahme sein. Wir brauchen eine Entwicklungsperspektive für die Region, brauchen vor allem aber mehr Arbeit für die Menschen.

Welche Rolle spielt die kommunale Politik bzw. Verwaltung dabei? Ist es wichtig, dass auch andere, private Träger soziale Verantwortung übernehmen?

Auf jeden Fall! Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und des Mitmachens. Private und soziale Initiativen benötigen die Unterstützung der Politik. Zu oft wird gerade bei sozialen Projekten gespart. Und das ist viel zu kurz gedacht.

Sie sind bekennender Schalke-Fan. Wie beurteilen Sie den Saisonstart?

Ich finde, die Handschrift von Felix Magath ist schon deutlich zu erkennen. Mit dem Start bin ich sehr zufrieden. Wie ich Felix Magath einschätze, wird er weiter hart arbeiten und die Mannschaft zu Höchstleistungen antreiben. Ich bin optimistisch, was die Saison betrifft.

Schalke gilt als Arbeiterverein, die SPD als Arbeiter-Partei - war das der Grund dafür, dass sie sich für die "Knappen" begeistert haben?

Ich bin im Lipperland aufgewachsen. Hier gibt es für die meisten Fußballfans eine wichtige Entscheidung im Leben: Borussia Dortmund oder Schalke 04. Bei mir war das von Anfang an Schalke. Schalke ist ein Verein, in dem Fußball mit den Fans gelebt wird. Das hat mich immer begeistert.

Wie schätzen Sie die Arbeit von Felix Magath ein? Wäre er ein Mann, der auch Chancen in ihrem Kompetenzteam hätte?

Felix Magath hat in vielen schwierigen Fällen bewiesen, dass er hart arbeiten kann. Wer hätte ihm schon den Titel mit Wolfsburg zugetraut? Der Mann hat Zutrauen zu seiner Arbeit und glaubt an seine Fähigkeiten. Es ist ein bisschen wie im Wahlkampf: immer weiter machen, sich nicht kleinkriegen lassen - und am Ende oben stehen.

Wann waren Sie das letzte Mal auf Schalke?

In der letzten Saison hatte ich die Möglichkeit, einige Spiele zu sehen. Ich würde gern bei mehr Spielen dabei sein - aber der Terminkalender lässt das oft leider nicht zu.

Was glauben Sie, wo kann Schalke in dieser Saison landen?

Ich bin ganz sicher, dass sich die turbulente letzte Saison nicht wiederholen wird. Schalke hat nicht nur eine gute Mannschaft, sondern mit Felix Magath auch einen Top-Trainer. Sein Ziel ist die Meisterschaft. Und ich bin überzeugt, er wird das schaffen. Wenn nicht gleich im ersten Jahr, dann sollte ihm das keiner übel nehmen.

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