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Schalke: Vereinslied
Ungewolltes Lob durch Rechtsextreme

Schalke: Lob von Rechtsextremen
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Die eigentlich beendete Diskussion um das Vereinslied "Blau und Weiß wie lieb ich dich" hat für Schalke unliebsame Nachwirkungen. Nun melden sich Rechtsextreme.

"Mittlerweile führt das dazu, dass rechtsextreme Gruppierungen in Deutschland, mit denen wir überhaupt nichts zu tun haben wollen und von denen wir uns ausdrücklich distanzieren, uns dafür loben, dass wir unser Vereinslied beibehalten", sagte Schalke-Sprecher Thomas Spiegel in einem Interview mit der Deutschen Welle. "Aus meiner Sicht ist das ein Sommerloch-Thema, das dramatisiert worden ist. Unser Lied ist nicht verunglimpfend oder böse gemeint", sagte Spiegel.

Er kritisierte auch einen arabischen Fernsehsender, der einen Vergleich gezogen hatte zwischen dem Streit um die Schalker Vereinshymne und dem Fall der am 1. Juli in Dresden ermordeten Ägypterin Marwa El-Sherbini. "Damit schürt man Emotionen, die ich für absolut gefährlich halte", sagte Spiegel: "In unserer Vereinssatzung steht, dass es Vereinsziel ist, ausländische Mitbürger zu integrieren, und dass jeder, der sich rassistisch äußert, aus dem Verein ausgeschlossen wird. Wir beziehen da eine ganz klare Position."

In der vergangenen Woche hatte Schalke vermehrt Protestbriefe und E-Mails bekommen, nachdem türkische Medien in dem Text des 1924 entstandenen Liedes eine "Verhöhnung des Propheten Mohammed" ausgemacht hatten. In der dritten Strophe des Liedes heißt es: "Mohammed war ein Prophet, der vom Fußballspielen nichts versteht. Doch aus all der schönen Farbenpracht hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht."

Schalke beauftragte den Islamwissenschaftler Bülent Ucar, die Sache eingehend zu analysieren. Dieser verteidigte das Lied. Er freue sich darüber, `dass im Klub des Reviers - meiner Heimat - der Prophet Mohammed in diesem Vereinslied seit annähernd einem halben Jahrhundert erwähnt und bestätigt wird´. Der Zentralrat der Muslime reagierte ebenfalls gelassen. "Diese Fußballhymne gibt eigentlich alles richtig wieder. Sie nennt den muslimischen Propheten. Und sie gibt zu verstehen, dass er keine Ahnung hat von Fußball. Also, lassen wir doch die Moschee im Dorf und versuchen, das mit Humor zu nehmen", sagte Generalsekretär Aiman Mazyek.

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