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Schalke: Trotz 1:0 gegen Frankfurt und Tabellenführung nicht glücklich
Müller will keine Rieseneuphorie

Schalke: Trotz Tabellenführung nicht glücklich
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Das dritte Heimspiel der Saison zu Null gewonnen, die Tabellenführung zumindest wieder bis morgen Nachmittag übernommen - und dennoch ist die Stimmung auf Schalke schlecht.

Beim dreckigen 1:0 gegen Eintracht Frankfurt entzündete sich einmal mehr die Kritik der Fans an Kevin Kuranyi. Der Schalker Torjäger pendelt im Wochen-Rhythmus zwischen Hochgefühlen und tiefem Frust, je nachdem, ob ihm gerade ein Tor geglückt ist oder er wegen seiner technischen Mängel von den Zuschauern aufs Korn genommen wird. "Die Pfiffe haben mich enttäuscht, das hilft unserer Mannschaft nicht", war Trainer Fred Rutten verstimmt. "Die Spieler brauchen die Unterstützung der Anhänger. Wenn beide Seiten aufeinander zugehen, dann wird die Atmosphäre in der Arena viel besser sein."

Dabei hatte es zunächst allen Grund gegeben, um Publikum und Profis in fröhlichem Siegestaumel zu vereinen. 45 Minuten lang bot Schalke mit das Beste, was in der noch kurzen Saison von der Mannschaft bisher zu sehen gegeben hatte. "Das war perfekter Fußball. Tempo, Leidenschaft, hohe Ballkontrolle, Passsicherheit", geriet Manager Andreas Müller förmlich ins Schwärmen. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt, uns gut bewegt und viele Torchancen kreiert, so dass das Tor nicht von ungefähr fiel. Es hätte aber auch eins mehr sein können", lobte auch Rutten sein Team, nicht ohne den einzigen Mangel anzusprechen.


40 Minuten und ein paar Sekunden dauerte es tatsächlich, bis der Ball den Weg in den Frankfurter Kasten fand. Im Zweikampf mit dem durchgestarteten Jefferson Farfan bugsierte Patrick Ochs die Kugel über die eigenen Linie, der Peruaner hätte es gerne auch selbst erledigt. Farfan mit einem tollen Freistoß an die Latte und Ivan Rakitic per Kopfball vergaben die gute Gelegenheit, hier schon zur Pause alles klar zu machen, zumal die Hessen durch Chris einen Mann vorzeitig verloren. Der Brasilianer rammte Heiko Westermann im Laufduell den Musikknochen ins Gesicht und sah Rot.

Schalke konnte die numerische Überlegenheit aber nach dem Wechsel immer weniger nutzen und verwaltete am Ende nur noch den Dreier, was das Publikum erzürnte. "Auf welchem Platz sind wir? Auf dem ersten? Hoffentlich bleibt das so, dann sind ja alle glücklich, oder?", flüchtete sich Kuranyi, der erneut zur Zielscheibe der Pfiffe wurde, in Ironie.

"Das war ein verdienter 1:0-Sieg für Schalke, darüber gibt es keine zwei Meinungen", musste SGE-Coach Friedhelm Funkel die Machtverhältnisse in der Arena neidlos anerkennen. "Dennoch muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn sie hat mit einem Mann weniger unglaublich viel Laufarbeit gezeigt und leidenschaftlich verteidigt", war der frühere Duisburger nicht unzufrieden mit seinem Team, das weiter im Tabellenkeller versackt.

Schalke aber ist in der Liga auf dem richtigen Weg, wenn man zunächst Ergebnisse wichtiger als schönen Fußball nimmt. "Für mich ist entscheidend, dass wir die drei Punkte haben. Wir haben in drei Heimpartien jeweils zu Null gespielt, die Ordnung und taktische Disziplin stimmen", kann Müller mit dem Stand der Dinge nach fünf Spieltagen gut leben. "Das ist mir lieber so, als dass eine Rieseneuphorie ausbricht und wir dann einen Rückschlag erleiden. Die Truppe ist stabil, und wenn du auch am Ende der Saison ganz oben stehen willst, ist das das Wichtigste", betonte der 45-Jährige. "Wir haben keinen Grund, schon zufrieden zu sein, aber die Entwicklung ist da."

Coach Rutten nennt das stets kleine Schritte, die man mache. Der nächste folgt am Dienstag gegen Hannover. Ein Aus im Pokal wäre ein Rückschlag, das Weiterkommen der nächste Schritt nach vorn.

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