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Interview, Teil eins
Friedhelm Funkel sagt "niemals nie" und erklärt seine Liebe zum Minigolf

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Beste Gesprächs-Voraussetzungen im Robinson Klub Jandia Playa. Günther Pohl mit Trainerurgestein Friedhelm Funkel.
Beste Gesprächs-Voraussetzungen im Robinson Klub Jandia Playa. Günther Pohl mit Trainerurgestein Friedhelm Funkel. Foto: RS
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Mit 70 Jahren hat es der alte Hase Friedhelm Funkel wieder allen gezeigt. Er hat mit dem 1. FC Kaiserslautern die 2. Bundesliga gehalten. Wir haben mit ihm im Urlaub gesprochen.

Friedhelm Funkel genießt nach dem Klassenerhalt mit dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern den Urlaub im Robinson Klub Jandia Playa mit seiner Frau Anja. Doch so ganz alleine ist man bekanntlich nie.

So kommt es, dass RS-Mitarbeiter Günther Pohl im selben Hotel wie das Trainer-Urgestein seine Ferien verbringt. Man kennt sich, daher ist es für den 70-jährigen Funkel auch kein Problem, auf der Dachterrasse im zehnten Stock des Hauptgebäudes der Anlage vor dem Deutschland-Spiel bei der EM gegen die Schweiz ein kleines Interview einzuschieben, was wir in zwei Teile aufgeteilt haben.

Denn den Fußball kann er auch am Atlantik nicht ganz zur Seite schieben. Seine Expertise rund um die EM ist bei den Miturlaubern gefragt. Hier kommt Teil eins des Interviews.

Friedhelm Funkel, was verbindet Sie mit James Bond und mit Howard Carpendale?

Oh, da muss ich passen. Vielleicht das Alter? Ansonsten habe ich tatsächlich keine Idee.

Dann helfen wir. James Bond sagte ´sag niemals nie´und auch Carpendale hat nach seinem Rücktritt wieder die große Bühne betreten. Jetzt haben auch Sie, nachdem Sie nach ihrem Kapitel bei Fortuna Düsseldorf aufhören wollten, wieder gearbeitet. Erst haben Sie den 1. FC Köln gerettet, dann Kaiserslautern. Kann man auch jetzt sagen, sag niemals nie?

Das sage ich auch nicht mehr. Das war damals wirklich ernst gemeint. Ich hatte vor, meine Trainerkarriere nach der Zeit in Düsseldorf zu beenden. Dann bin ich dort aber nach knapp fast vier Jahren auf unangenehme Art und Weise entlassen worden. Das hat sehr weh getan, dann kam Corona und all das, was ich machen wollte, konnte ich nicht machen. In dieser Zeit ist die Meinung gereift, dass ich so nicht aufhören kann. So kam es, dass ich meinen Entschluss rückgängig gemacht habe. Nach der Anfrage des 1. FC Köln habe ich es nochmal gewagt, wieder im Geschäft Fuß zu fassen. Damals sagte ich schon, dass ich jetzt nichts mehr ausschließen werde. Anderthalb Jahre später kam die Anfrage vom FCK, wo ich aus alter Verbundenheit nach reiflicher Überlegung zugesagt habe. Das waren intensive viereinhalb Monate. Der Erfolg hat das aber sehr angenehm gestalten lassen, wir haben die Liga gehalten und standen im Pokalfinale. Daher sage ich auch jetzt, sag niemals nie.

Was kann Sie denn nach all Ihren Stationen noch reizen?

Der Fußball allgemein löst bei mir ein Kribbeln aus. Der Fußball hat mir im Leben so viel gegeben. Ohne Fußball kann ich kaum leben, auch wenn das nicht heißt, dass ich unbedingt Trainer sein muss. Der Fußball fasziniert mich genauso wie zu dem Zeitpunkt, wo ich sechs, sieben oder acht Jahre alt war. Wenn dabei mal eine Trainertätigkeit herausspringen würde, wo ich überzeugt wäre, einem Verein helfen zu können, dann würde ich mir das überlegen. Denn das Arbeiten mit einer Mannschaft reizt mich immer noch. Ich könnte mir vorstellen, das nochmal für eine gewisse Zeit zu machen, aber nicht mehr für ein ganzes Jahr. Das raubt zu viel Kraft und Energie, da darf man sein Alter nicht vergessen.

Käme eine Aufgabe als Sportdirektor für Sie infrage?

Nein, die Arbeit als Sportdirektor kann man nicht nur ein paar Wochen machen. Da muss man täglich vor Ort sein, monatelang mit dem Trainer versuchen, eine Mannschaft zusammenzustellen. Du bist immer unterwegs, musst Gespräche führen, das sollen Jüngere machen. Zudem kommt dazu, dass ich auf dem Platz stehen möchte, ich will den Jungs Tipps geben und mit den Spielern mitleiden. Ich brauche den Geruch des Rasens und will bei Wind und Wetter auf dem Platz sein.

Sie halten sich auch noch fit, sind sehr sportlich im Urlaub unterwegs. Allerdings spielen Sie kein Golf, dafür aber Minigolf. Wie kam es dazu?

Das stimmt, Golf hat mich nie fasziniert. Es gibt so viele Trainerkollegen und hunderte von Fußballern, die Golf spielen. Mich hat das nie gereizt. Vor ein paar Jahren hat ein kleiner Freundeskreis mit meinem Bruder zusammen gesagt, dass wir Minigolf spielen. Da haben wir alle so einen Spaß dran gefunden, dass wir eine Runde aufgebaut haben, wo wir mit bis zu sieben Leuten immer am Mittwoch Minigolf spielen. Dabei testen wir immer neue Bahnen aus, das macht uns richtig Spaß, wobei wir auch richtig ehrgeizig sind, keiner will hier verlieren. Und wer Letzter wird, der muss die gesamte Truppe nachher zu Kaffee und Kuchen einladen. Wenn wir aus dem Urlaub zurück sind, haben wir uns auch direkt am 3. Juli wieder verabredet und dann geht es auf die Minigolf-Bahn.

Sie sind ein sehr geselliger Mensch. Sie mögen Schützenvereine und Karneval. Auch im Urlaub sind Sie immer mit vielen engen Freunden zusammen, zum Beispiel mit Paul Hahn. Es gibt auch hier Verabredungen, was zeigt, was im Fußball alles gewachsen ist, oder?

Das gehört zu einem Urlaub dazu, wobei ich auch mit meiner Frau alleine Urlaub mache. Sie haben Paul Hahn angesprochen, den kenne ich seit 1973, das ist eine sehr lange Zeit. Mein Bruder ist auch oft dabei, Freunde aus Krefeld kommen schonmal dazu. Dann ist es schön, unbeschwert Urlaub machen zu können.

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