Damit gelang Belhanda das 1:1 für Schalke. Am Ende verlor S04 das Auswärtsspiel mit 1:2 – und nicht nur Schalke erlebte in Mainz mehr Schatten als Licht, sondern auch Neuzugang Belhanda persönlich.
Die Leihgabe von Dynamo Kiew hatte auf der linken Seite erstmals zur königsblauen Anfangsformation gehört, da der verletzte Eric Maxim Choupo-Moting passen musste. „Wir wollten seine hervorragenden Trainingsleistungen belohnen – auch deshalb, weil der Gegner sicherlich nicht so viel über ihn wusste“, erklärte Trainer André Breitenreiter. Noch vor zwei Wochen hatte Breitenreiter Belhandas Trainingsleistungen scharf kritisiert. Offenbar nahm der sich die Worte des Trainers zu Herzen. Für Belhandas Leistung in Mainz hatte Breitenreiter nur lobende Worte übrig: „Er hatte sehr viele gute Offensivaktionen und ein Tor erzielt. Mit dieser Entscheidung lagen wir also nicht verkehrt."
Das war nur die halbe Wahrheit. Denn Belhanda leistete sich auch etliche Schnitzer. Der schlimmste Fehler: Vor dem 1:2 trabte er nur gemächlich hinter Torschütze Julian Baumgartlinger her. Deshalb konnte der Mainzer Kapitän unbedrängt zu seinem ersten Bundesligator einköpfen. Auch Belhandas Daten hätten besser sein können: Von 28 Zweikämpfen verlor er 17, zudem unterliefen ihm acht Fehlpässe. Keine Flanke, nur eine Torschuss-Vorlage – da ist noch Luft nach oben.
Schalke-Manager Horst Heldt sah Belhandas Leistung deshalb etwas differenzierter als Breitenreiter. „Am Anfang machte er einen etwas nervösen Eindruck, das Tor hat ihm dann sichtbaren Auftrieb gegeben. Gegen Mitte und Ende der zweiten Halbzeit war er dann etwas zu leichtsinnig. Er hatte Ballverluste. Die waren unnötig, weil er ein sehr guter Spieler ist und über eine sehr gute Ballbehauptung verfügt. Er muss sich erst einmal an das neue Niveau gewöhnen.“ Ein bisschen streichelte Heldt Belhanda dann aber doch: „Das Tor hat er schön gemacht, denn das war nicht einfach.“
Erstes Tor für Schalke
Belhanda freute sich darüber sehr, beim Torjubel rannte er direkt zu den mitgereisten Fans. „Das war ein ganz besonderer Moment für mich“, sagte er. „Es wäre mir allerdings lieber gewesen, wenn wir gewonnen hätten. Leider hat mehrfach der entscheidende Pass nicht geklappt, der zu einer gefährlichen Chance geführt hätte. Wir hatten weitestgehend die Kontrolle über das Spiel, aber dafür können wir uns nichts kaufen.“ Der marokkanische Nationalspieler steht bis zum Saisonende auf Schalke unter Vertrag. Eine Kaufoption ist dort nicht enthalten.
Am Donnerstag (21.05 Uhr) im Europa-League-Spiel bei Schachtjor Donezk kann Belhanda zu einer wichtigen Hilfe für Breitenreiter werden. Als Leihgabe von Donezk-Konkurrent Kiew kennt er den Gegner im Sechzehntelfinale genau: „Ich habe mit Kiew häufig gegen Schachtar gespielt. Die beiden Spiele werden auf jeden Fall eine heiße Kiste. Im Hinspiel möchten wir uns unbedingt eine gute Ausgangslage verschaffen.“ Zum Gegner sagte Belhanda: „Uns erwartet eine technisch starke Mannschaft mit vielen Brasilianern. Wir müssen versuchen, selbst viel Ballbesitz zu haben.“
Gut möglich, dass er deshalb erneut zur Schalker Startelf zählt – trotz seiner durchwachsenen Vorstellung in Mainz.