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Schalkes Heldt
„Di Matteo hat mich beeindruckt“

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Schalkes Horst Heldt: „Di Matteo hat mich beeindruckt“

Der Trainerwechsel ist beim FC Schalke vollzogen und die Treueschwüre zählten nicht mehr.

Mit der Verpflichtung von Roberto di Matteo als Nachfolge von Jens Keller, dem er bis zuletzt in der Öffentlichkeit immer den Rücken gestärkt hatte, hat Manager Horst Heldt auch sich selbst ein wenig wieder aus der Schusslinie genommen. Oder sich selbst erst richtig hinein gebracht, je nach Sichtweise.


Warum er dem 44-jährigen Schweizer mit italienischen Wurzeln zutraut, der Schalker Mannschaft wieder richtig Leben einzuhauchen, verrät Heldt im folgenden Gespräch.

Horst Heldt, was befähigt Roberto Di Matteo aus Ihrer Sicht besonders zum Chefcoach auf Schalke? Er ist ein Trainer, der in vielerlei Hinsicht beeindruckt. Zunächst einmal hatte er eine große Spielerkarriere, unter anderem bei Lazio Rom und dem FC Chelsea. Er war 34 Mal für die italienische Nationalmannschaft im Einsatz und hat viele Erfolge eingefahren. In seiner Zeit als Trainer hat er mit Chelsea die Champions League und den FA Cup gewonnen. Er steht für eine gute Organisation, eine eigene Spielphilosophie und legt viel Wert auf Disziplin – auf und außerhalb des Platzes. Zudem ist er ein sehr gebildeter Mensch, hat BWL studiert und spricht mehrere Sprachen fließend. Er hat auf allen seinen Stationen hervorragende Arbeit geleistet und bringt eine gewisse Ruhe mit, die wir in unserer Situation sicher sehr gut gebrauchen können. Außerdem hat er in Chelsea gezeigt, dass er gut mit Stars zusammen arbeiten kann.

War nicht Thomas Tuchel Ihre erste Wahl? Zum jetzigen Zeitpunkt nicht, nein! Wir haben uns im Winter mit ihm unterhalten, aber wir wollten nun einen Trainer längerfristig verpflichten und nicht erst zum 1. Juli 2015. Mit Roberto di Matteo habe ich am Sonntag nach sehr guten Gesprächen schnell Einigung erzielen können. Wir sind daher fest davon überzeugt, den richtigen Trainer verpflichtet zu haben und Roberto Di Matteo uns mit seinen Fähigkeiten direkt weiterhelfen kann.

Was hat Jens Keller falsch gemacht? Gar nichts! Jens hat in den 22 Monaten seiner Amtszeit viele Erfolge erreicht und uns zweimal in die Champions League geführt. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass wir nicht wirklich Stabilität in unser Spiel bekommen haben. Wir hatten in dieser Zeit viele Hochs und Tiefs und wollten nicht Gefahr laufen, dass die Hochs nicht mehr überwiegen. Am Ende war die fehlende Konstanz, auch in dieser bisher noch kurzen Saison schon wieder, der ausschlaggebende Punkt für die Trennung. Als ich am Sonntag bei der Besprechung nach dem Hoffenheim-Spiel in die Gesichter der Spieler geschaut habe, war mir klar, was zu tun ist. Keiner von ihnen ist aber auf mich zugekommen und hat darum gebeten, etwas zu beenden. Die Beurlaubung Jens Kellers war allein eine Entscheidung des Vereins, die Spieler sind da nicht gefragt worden.

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