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BVB: Leitners Aufstieg
Zur Not auch auf Asche

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BVB: Der steile Aufstieg des Moritz Leitner
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Moritz Leitner gehört beim BVB zu den großen Gewinnern der vergangenen Wochen. Im defensiven Mittelfeld hat er inzwischen Ilkay Gündogan abgehängt.

Es gibt Spieler, denen das Hocken auf der harten Ersatzbank geradezu physische Schmerzen zu bereiten scheint. Ruhrpott-Legende Joachim Hopp beschrieb das einmal sehr hübsch auf seine direkte Art, als er sagte: „Ja man muss gucken dass man keine Pickel am Arsch kriegt weil dat so hart ist.“

Ein anderer Spieler dieses Schlags ist auch Moritz Leitner. Natürlich aber nicht im hoppschen Sinne. Viel mehr scheint der 19-Jährige an einem Bewegungsdrang zu leiden, der ihn mitunter hyperaktiv wirken lässt. Verwunderlich ist das freilich nicht, weil seine Karriere bislang verlief wie im Zeitraffer.


Umso bitterer ist es für den gebürtigen Münchner, dass sein Stammplatz normalerweise (noch) auf der Bank ist. Er, der immer spielen will, der auch neben dem Platz immer etwas hibbelig daherkommt, muss sich im Normalfall hinter Routinier Sebastian Kehl und Sven Bender, dem zweiten Ex-Löwen bei der Borussia, einreihen. „Natürlich ist das nicht leicht für mich“, pflegt Leitner auf seine Situation angesprochen, zu sagen. Und dabei schaut er stets so traurig aus der Wäsche, dass man Jürgen Klopp fast schon seelische Grausamkeit unterstellen könnte. Wie anders sollte er es übers Herz bringen, diesen Teenager nicht Woche für Woche aufzubieten.

An seinem Dackelblick freilich lag es nicht, dass der Übungsleiter ihn nun in Kiel ins Rennen schickte. Viel mehr hat der 19-Jährige Ilkay Gündogan inzwischen den Rang als Nummer drei im defensiven Mittelfeld abgelaufen. Dabei hatte der Ex-Nürnberger im Sommer noch die Nase ganz klar vorn. Während Leitner mitunter sogar auf der Tribüne Platz nehmen musste, stand der Nationalspieler regelmäßig auf dem Rasen.

"Hätte auch auf roter Erde gespielt"

Zu verdanken hat Leitner seine gesteigerte Wertschätzung seiner überragenden Technik, seinem feinen Fuß, seinem guten Auge und seiner neuen Abgeklärtheit. Wirkte er in der Hinrunde noch stets etwas übermotiviert, so tritt er nun deutlich cooler auf. So auch in Kiel, wo ihm die schlechten Platzverhältnisse noch am wenigsten zu Schaffen machen schienen. Kaum ein Ball versprang ihm, immer wieder glänzte er mit klugen Pässen. „Wir haben keinen anderen Platz bekommen, als mussten wir damit zurecht bekommen“, befand er trocken. „Hätten wir auf roter Erde spielen müssen, dann hätten wir auch auf roter Erde gespielt.“


Dazu dürfte es natürlich in naher Zukunft nicht kommen, auch den letzten Schritt auf dem Weg nach Berlin werden die Borussen - gegen welche Mannschaft auch immer - nicht auf Asche machen müssen. Zwar hat auch Leitner die branchenübliche Sprachregelung bereits völlig verinnerlicht, auch er „schaut nur von Spiel zu Spiel“ und natürlich ist es ihm egal, wie der nächste Gegner heißen wird („müssen es nehmen wie es kommt“), schließlich aber verrät er doch noch: „Vom Endspiel in Berlin habe ich schon als kleiner Junge geträumt.

Und wer weiß, vielleicht darf er bis dahin ja noch öfter ran, nicht nur dann, wenn Sven Bender oder Sebastian Kehl ausfallen. Empfohlen hat er sich dafür mit seinen starken Leistungen auf jeden Fall.

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