Gerade mal zwölf Minuten waren im Stadion am Zoo gespielt, als die Stimme des Stadionsprechers durch die Lautsprecher des über 100 Jahre alten Stadions ertönte. Nicht etwa, um einen Torschützen auszurufen. Auch nicht, wie so oft, um einen Wechsel bekanntzugeben. Der Grund hatte mit dem Spiel nicht viel zu tun, sondern war dem Wuppertaler Dauerregen zu schulden. „Liebe Fans auf der Gegenrade und der Nordtribüne, schön, dass ihr auch bei diesem Wetter im Stadion und auf den Stehplätzen seid“, begann Stadionsprecher Carsten Kulawik seine kurze Rede. „Wir danken euch für euren Support, aber wir möchten euch einladen, zu uns auf die Haupttribüne rüberzukommen.“ Nur wenige Augenblicke später brach der Großteil der Zuschauer auf der Nordtribüne seine Zelte, oder in diesem Fall die Regenschirme, ab und machte sich auf den Weg in Richtung überdachter Haupttribüne. Somit wertete der WSV die Eintrittskarten der Zuschauer kurzerhand zu vollwertigen Sitzplätzen auf und verzichtete somit auf Einnahmen in vierstelliger Höhe. Ultras trotzen dem Wetter
Fast alle der Zuschauer kamen der kostenlosen Einladung des Vereins dankbar nach und versuchten die Nässe aus ihrer Kleidung herauszubekommen. Lediglich die Wuppertaler Ultras und ein paar hartgesonnene Fans auf der Gegentribüne harrten bei eisigen Temperaturen im Dauerregen von Wuppertal aus um ihre Mannschaft von ihren angestammten Plätzen aus zu unterstützen.
Autor: Kevin Lenk