Als die Profis von Borussia Dortmund über den Rasen zu den mitgereisten Fans trotteten, da wurden sie mit warmem Applaus empfangen. Die Fans feierten ihr Team, obwohl dieses kurz zuvor 1:2 (0:1) beim FC Augsburg verloren hatte. Der Abend also ein bitterer war.
Noch stimmt das Verhältnis zwischen Anhängern und der Mannschaft. Was keine Selbstverständlichkeit darstellt, wenn man sich zurückerinnert an das letzte Heimspiel der vergangenen Saison. Da wurden die BVB-Profis quasi aus dem Stadion geschimpft. Die Südtribüne wütete. Die Fans waren enttäuscht über die holprige Spielzeit, die mit viel Glück mit der Qualifikation für die Champions League endete. Sie vermissten Wille, Einsatz, die Bereitschaft, im schwarz-gelben Trikot bis an die Grenze zu gehen.
Deswegen war es dem Verein ein großes Anliegen, sich wieder mit seinen Sympathisanten zu versöhnen. Das klappt. Bislang. Doch wie lange klatschen die BVB-Fans noch?
Noch hat der BVB großen Kredit
Noch hat die Mannschaft einen großen Kredit. Weil sie eine großartige Hinrunde absolviert hat, die Bundesliga-Tabelle lange mit einem komfortablen Vorsprung angeführt hat. Doch natürlich schmilzt dieser Kredit langsam. Das bittere Aus im DFB-Pokal und das bittere Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale bei Tottenham Hotspur wurden noch verziehen. Genauso wie die zuletzt schwachen Auftritte in der Liga.
Der Kader besteht aus vielen jungen Talenten. Die dürfen Fehler machen, die müssen sich noch entwickeln. Was die Profis aber auf gar keinen Fall vermissen lassen dürfen: Einsatz. [article=412648]Und genau deswegen müssen bei den Worten von BVB-Berater und Eurosport-Experte Matthias Sammer die Alarmglocken angehen[/article]. Der kritisierte die Einstellung. Die aber muss stimmen, damit die Fans auch weiterhin klatschen.
Der BVB muss nicht Deutscher Meister werden, um die Südtribüne hinter sich zu haben. Er darf aber nicht den Eindruck erwecken, nicht alles dafür zu tun.
Autor: Marian Laske