Der erste Plan ist aufgegangen, bei der SG Wattenscheid 09 herrscht vorerst Ruhe. Aufgrund einer Finanzspritze des WTC Camp Sports ist die Crowdfunding-Aktion zur Rettung des Fußball-Regionalligisten geglückt. Die SGW hat innerhalb von 28 Tagen die Summe von über 350.000 Euro eingesammelt. Dazu hat sich der Aufsichtsratsvorsitzende und WTC-Geschäftsführer Oguzhan Can im Interview mit dem Fachblatt Kicker geäußert.
„Ich habe gesagt, dass ich mich nur dann weiter dauerhaft engagiere, wenn ich Licht am Ende des Tunnels sehe“, betonte der Unternehmer. Vor einigen Wochen sei das noch nicht der Fall gewesen. „Jetzt ist die Hoffnung da, neue Sponsorenverträge abschließen zu können und wieder eine ganz andere Struktur in den Verein zu bekommen.“ Dass die benötigte Summe nun zur Verfügung steht, sei kein Grund zum Aufatmen. „Die Arbeit ist für uns nicht zu Ende. Im Gegenteil: Sie geht jetzt erst richtig los.“
Can will bei Wattenscheid in Vorleistung treten
Zudem sichert Can in dem Interview die Überweisung der ausstehenden Spielergehälter zu. Bis Ende der Woche, so der Aufsichtsrats-Vorsitzende, werde er die Beträge anweisen. „Dafür trete ich in Vorleistung.“ Auf das Geld aus dem Crowdfunding könne der Verein schließlich erst 14 Tage nach Ende der Aktion zugreifen. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Unregelmäßigkeiten in Bezug auf Spielergehälter gegeben. Zweitweise war der Klub mit den Zahlungen bis zu zwei Monate im Rückstand.
Das sowie die Sorge um eine mögliche Insolvenz des Klubs sollen nach Aussage Cans aber keinen Einfluss auf die Mannschaft haben. „Ich bin sicher, dass Spieler und Trainer – genau wie ich auch – nicht nachtragend sein werden. Ich denke, dass sie Verständnis für die Situation aufbringen werden.“ Und weiter: „Ich gehe davon aus, dass unsere Notlage alle Beteiligten im Verein noch weiter zusammengeschweißt hat.“ (dh)