Acht Punkte im Jahr 2019, nur noch Platz elf, aufkommende Diskussionen um einen möglichen Abstieg: Fußball-Zweitligist VfL Bochum steckt seit Jahresbeginn in der Krise, die Entwicklung des Teams von Robin Dutt verläuft rückläufig. Das hat Dutt selbst längst erkannt: „Wir befinden uns in einer Entwicklung. Dass es Rückschläge geben wird, war uns klar. Dieser Ausschlag nach unten ist mir aber zu groß, wir müssen das in der Zukunft erst wieder aufholen, bevor eine Weiterentwicklung möglich ist.“ Der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 ist mittlerweile auf acht Punkte zusammengeschlossen - für Dutt eine „gefährliche“ Situation. Auch die VfL-Spieler wollen die Probleme nicht wegdiskutieren, glauben trotzdem nicht an eine Relegation nach dem Saisonende.
VfL-Routinier Robert Tesche stellte unter der Woche im RS-Interview unmissverständlich klar: „Für uns ist die Saison nach dem 34. Spieltag zu Ende.“ Ein klares Statement des Mittelfeldmannes. Auch Kapitän Stefano Celozzi will die aktuelle Situation nicht überdramatisieren: „Die Gefahr ist natürlich da, aber wir wollen so schnell wie möglich wieder Punkte sammeln. Und das schon gleich gegen Greuther Fürth.“
Viele Verletzungen als Alibi
Der kommende Gegner ist mittlerweile am Pott-Klub vorbeigezogen, hat 37 Punkte auf dem Konto - es fehlt also noch ein letzter Dreier zum vorzeitigen Klassenerhalt. Auch der VfL könnte sich aber mit einem Sieg aller Sorgen vorerst entledigen. Für Anthony Losilla ist genau das der richtige Ansatzpunkt: „Wir wissen, dass es immer enger wird, weil wir nicht gepunktet haben. Ich bin aber optimistisch und glaube an die Mannschaft. Wir werden aus dieser Situation herauskommen. Das geht nur mit harter Arbeit.“
Das große Verletzungspech soll dabei nicht mehr als Ausrede gelten. Gegen Hamburg und Regensburg fehlten dem VfL jeweils zehn (!) Spieler. Trainer Dutt hat keine Lust mehr auf das Thema: „Wir haben so oft darüber gesprochen, das ist für mich ein Alibi. Wir verlieren die Spiele wie zum Beispiel in Bielefeld und gegen Regensburg nicht wegen der Verletzungen.“ Sein Kapitän Celozzi schlägt in dieselbe Kerbe: „Wir haben schon so oft darüber gesprochen. Fakt ist: Wir haben eine gute Mannschaft. Auch die Jungs, die jetzt zur Verfügung stehen haben ihre Qualität.“ Und genau diese braucht es auch am Sonntag gegen Fürth, damit es zum Saisonende in Bochum nicht so richtig ungemütlich wird. Stimmungsaufheller: Fan-Ikone Herbert Grönemeyer wird zu Gast sein und die Vereinshymne „Bochum“ gemeinsam mit den Fans singen.
Autor: Christian Hoch