Schon zum Anpfiff der Regionalligapartie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn (2:3) gab es kaum Support von den Fans auf der neuen Tribüne, spätestens nach dem 0:1 dann gar keinen mehr. Daran konnten auch die Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung für RWO nichts ändern. Mit dem Protest gegen die Anstoßzeit am Montagabend wegen der TV-Übertragung schien es nichts zu tun zu haben, die passenden Banner fehlten. Vielmehr scheint der Frust über die zuletzt verpassten Heimsiege und die schwache Vorstellung in Wuppertal sehr tief zu sitzen. So war es zwischenzeitlich so still im Niederrheinstadion wie bei manch einem Kreisligaspiel nicht. Am Ende applaudierte der RWO-Anhang den auslaufenden Gästen, die sich artig bedankten.
Terranovas Appell an die Fans zeigt keine Wirkung
„Die Fans sind unzufrieden, weil vieles an den Ergebnissen gemessen wird. Aber was für mich jetzt wichtig ist: Es hat jeder in der Mannschaft auf dem Platz Gas gegeben. Wir müssen zusehen, dass wir jetzt wieder Spaß reinkriegen“, so Mike Terranova, der vor der Partie noch einen Appell an die Anhängerschaft gerichtet hatte. Vergeblich. „Die Truppe ist gut und das schlechteste, was wir jetzt machen können, wäre alles schlecht zu reden. Man darf nicht vergessen, es ist eine junge Mannschaft, die es pusht, wenn die Fans voll dabei sind“, so der RWO-Trainer, der wenig von dem verriet, worum es beim Disput am Zaun mit den Fans ging: „Sie sagten, wir hätten keinen Stürmer und solche Sachen. Aber wir holen nicht mal eben einen wie Bunjaku für was weiß ich wie viel. Und nochmal: Wer behauptet, dass die Mannschaft nicht gewollt hat, war entweder nicht im Stadion oder hat keine Ahnung - oder ich habe keine.“
Hohe Erwartungen an Gödde
Auf der Pressekonferenz kam angesichts der schwachen Chancenverwertung die Frage nach Philipp Gödde. Nach einer Operation an der Bandscheibe ist der 24-Jährige seit Dienstag wieder im Mannschaftstraining und hochmotiviert. Auf Wettkampfniveau erwartet Terranova den Angreifer aber erst gegen Ende des Monats. „Philipp Gödde ist ein Spieler, der hier schon was geleistet hat. Er gibt immer einhundert Prozent und wenn er wieder fit ist, wird er ein ganz wichtiger Spieler sein“, so der RWO-Trainer, der aber gleich nachschob: „Erwartet nicht, dass Philipp wiederkommt und ein Tor nach dem anderen macht.“
Autor: Andreas Nohlen