Russland

Stoffelshaus blickt auf Zeit in Moskau zurück

Erik Stoffelshaus stammt aus Mülheim und ist am Freitag beim russischen Erstligisten Lokomotive Moskau als Sportdirektor zurückgetreten. Er blickt im Kurzinterview auf eine erfolgreiche Zeit zurück, in der er mit dem Verein erst den russischen Pokal und ein Jahr später die Meisterschaft gewann.

Präsident Ilja Gerkus scheidet zum Jahresende aus. Das war der Grund, warum sich auch Stoffelshaus zurückzieht. Gerkus war die Bezugsperson von ihm, über ihn entstand der Kontakt nach Moskau. Beide kannten sich schon aus der Vergangenheit, als Stoffelshaus noch beim Bundesligisten FC Schalke 04 im Management arbeitete. Zu der Zeit gab es eine Kooperation mit Zenit St. Petersburg, wo Gerkus tätig war.

Stoffelshaus wollte seinen Vertrag nicht verlängern

Nun treten sie in Russland gemeinsam ab, damit sich ein neues Team an die Arbeit machen kann. Stoffelshaus hatte ohnehin vor, seinen Vertrag im Sommer 2019 nicht zu verlängern, wie sich jetzt herausstellte. „Durch die Umstrukturierung an der Vereinsspitze zum Jahresende habe ich es für sinnvoll gehalten, diesen Schritt vorzuziehen“, wurde er in einer Mitteilung seines Managements zitiert.

Wie es nun für ihn weitergeht, steht noch nicht fest. Es laufen nach Informationen dieser Redaktion Gespräche mit deutschen und englischen Profivereinen.

Herr Stoffelshaus, Sie hatten eine sehr erfolgreiche Zeit bei Lokomotive Moskau. Was ist das Erfolgsrezept für den Pokalsieg 2017 und die Meisterschaft 2018? Auf den Pokalsieg hatten die Transfers Einfluss, die wir im Winter getätigt haben. Jefferson Farfan kam beispielsweise dazu, er war ein wichtiger Eckpfeiler. Auch Solomon Kvirkvelia war ein wichtiger Spieler, der uns geholfen hat, den Pokalsieg zu holen. Es kam aber alles zusammen, unsere gute Mannschaft wurde besser, die Gegner machbar. Die Eintrittskarte nach Europa war für die Vertragsverhandlungen wichtig. Dann hatten wir für die Saison 2017/18 einen richtig guten Kader zusammen und eine Mannschaft mit Top-Charakter. Wir haben auch darauf geachtet, dass wir Spieler verpflichten, die die russische Liga annehmen.

Worauf müssen sich die Fußballprofis in Russland denn einstellen? Natürlich müssen sie gut kicken können. Aber sie müssen sich zusätzlich darauf einstellen, mal bei minus 13 Grad auf Kunstrasen zu spielen. Die Vereine fliegen für Auswärtsspiele auch mal durch verschiedene Zeitzonen. Das kommt alles auf die Spieler zu.

Was trauen Sie der aktuellen Mannschaft in dieser Saison noch zu? Wir hatten auch diese Saison darauf geachtet, dass wir ein Team zusammenstellen, was charakterlich zusammenpasst. Die Neuzugänge Benedikt Höwedes, Grzegorz Krychowiak und Fedor Smolov sind charakterlich einwandfrei und Führungsspieler. Das Ergebnis in der Champions League und auch der aktuelle Stand in der Tabelle war daher auch ein Stück weit enttäuschend. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Mannschaft dieses Jahr um die Meisterschaft mitspielt.

Autor: Hendrik Steimann