Das ist Anlass zum Durchatmen, aber keineswegs ein deutliches Zeichen dafür, dass jetzt ausnahmslos alles besser wird. Von dem (wichtigen) Schritt profitieren schließlich beide Seiten: Zum einen die Spieler, die den untragbaren Zustand nicht länger ertragen müssen. Zum anderen die Vereinsführung, weil sie mit der Zahlung des September-Salärs lästigen Klagen aufgrund von Fristversäumnissen noch rechtzeitig entgegenwirkt.
Trainer Farat Toku kommt dieses zaghafte Signal des Vereins gerade recht. Der 38-Jährige kann vor dem Heimspiel gegen die Kaiserstädter mit seinen Spielern über Fußball sprechen, was angesichts des Erstarkens der Aachener ungeheuer wichtig ist. „Unser Gegner hat sich mit guten Leuten verstärkt“, sagt Toku über Stipe Batarillo und Dimitry Boele, die in den letzten Tagen der vergangenen Transferperiode zur Mannschaft von Fuat Kilic gestoßen sind.
Demnach erwartet Wattenscheids Trainer eine gegenüber dem Hinspiel veränderte Aachener Mannschaft. In dem Montagsspiel, das der Sender Sport1 Anfang August live übertrug, behielt die SGW mit 2:0 die Überhand. „Da haben wir eine gute Leistung gezeigt, an die wir jetzt natürlich anknüpfen wollen“, sagt Farat Toku. Er weiß: „Das wird ein laufintensives Spiel, in dem wir gut verteidigen und mutig nach vorne spielen wollen.“
Für das Unterfangen steht ihm nahezu der gesamte Kader zur Verfügung. Der zuletzt grippegeschwächte Kapitän Nico Buckmaier hat die Spielpause vom vergangenen Wochenende zur Genesung genutzt, auch Fabio Manuel Dias und Steve Tunga sind nach ihren Blessuren wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Das stellt Trainer Toku vor ein Luxusproblem: „Es ist eine schwierige Aufgabe, zu entscheiden, welchen Spieler ich in den Kader nehme und welchen ich streiche. Alle sind im Training gut dabei.“ Manchmal, betont er, höre er dabei einfach auf sein Bauchgefühl.
Er hofft zudem, dass die Wattenscheider gegen Aachen vor einer Kulisse spielen, die sich vom Durchschnitt der vergangenen Spiele abheben wird. „Die Jungs müssen merken, dass viele Leute da sind, die sie unterstützen. Wir brauchen die Fans in unserer Situation.“
Autor: Dominik Hamers