"Ich finde meine Mannschaft gut und ich mag meine Mannschaft. Aber wir wissen auch, was in diesem Jahr passiert ist. Was wir bis jetzt erreicht haben, ist mindestens so hoch einzuschätzen wie eine westdeutsche Meisterschaft", befand Elgert nach dem Sieg mit Blick auf die Konkurrenz, die auf die Namen Borussia Dortmund und 1. FC Köln hört. Elgert schätzt diese einen "Tacken stärker" ein als seine Schalker. Es verwundert daher wenig, dass sich der 62-Jährige trotz der guten Ausgangslage vor dem letzten Spieltag in Understatement übt.
Schalke ist nämlich Dritter. Punktgleich mit Köln. Einen Zähler mehr haben die schwarz-gelben Nachbarn aus Dortmund. Theoretisch können die Knappen also noch Meister werden oder sich als Zweiter für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifizieren. "Die beiden anderen haben den Druck", merkte Elgert jedoch an. "Wir bewegen uns tabellarisch weit über dem, was wir in dieser Saison gespielt haben. Geleistet hat die Mannschaft unglaublich viel."
So auch gegen Paderborn. Elgert nahm in der Pause - es stand 0:0 - jeglichen Druck von seiner Elf. Diese spielte munter auf und besorgte sich schnell eine Zwei-Tore-Führung (48./54.). Der Sportclub erzielte kurz darauf den Anschluss und kam zu seinen Möglichkeiten, wenngleich auch die Knappen noch mehr Tore hätten drauflegen können. Es blieb beim 2:1. "Da, wo du vorne stark sein musst, waren wir schwach und da, wo wir hinten stark sein müssen, waren wir schwach", resümierte der Coach. "Statt 80 Tore haben wir dieses Jahr nur knapp 40, aber es müssten 80 sein."
Bochum vor der Brust
Elgert schaut deshalb nicht auf die Tabelle und malt sich auch keine möglichen Szenarien aus - er blickt nur auf den nächsten Gegner. Und das ist der VfL Bochum. Keine leichte Aufgabe. Obwohl Bochum als frischgebackener Westfalenpokalsieger die Generalprobe vor dem Schalke-Spiel gegen Preußen Münster mit 0:4 vergeigte, glaubt Elgert: "Wir haben weiß Gott nicht den leichtesten Gegner. Aber wer weiß." Vielleicht darf Elgert auf Unterstützung von oben zurückgreifen. Ahmed Kutucu und Rabbi Matondo wären Kandidaten: "Aber das warten wir nochmal ab und werden es intern besprechen."
Mit einer möglichen Endrunden-Teilnahme hat der Trainer sich übrigens noch gar nicht beschäftigt. Erst mal zählt der VfL Bochum - natürlich. Zudem habe Schalke eh nichts zu verlieren, meint Elgert: "Wenn wir Dritter werden, ist es gut. Wenn wir Zweiter werden, ist es super. Und wenn wir Erster werden, ist es weltklasse."
Autor: Justus Heinisch