Es lief die 86. Minute, als der eingewechselte KFC-Stürmer Osayamen Osawe ein sehenswertes Solo über die linke Seite hinlegte - dann aber einen nicht zu erreichenden Pass in die Spitze spielte, der letztlich im Nichts landete. Die bessere Lösung wäre wohl ein Zuspiel in den Rückraum gewesen, was auch Mittelfeldmann Manuel Konrad so sah. Der 31-Jährige machte seinen Unmut auf dem Platz lautstark und wild gestikulierend Richtung Osawe kund, worauf sich der Nigerianer zu einer unbedachten Aktion hinreißen ließ: Er zeigte Konrad den ausgestreckten Mittelfinger.
Die Reaktion spricht nicht gerade für das Innenleben der KFC-Mannschaft, zugleich könnte womöglich auch persönlicher Frust bei Osawe eine Rolle gespielt haben. Der 26-Jährige kommt auch aufgrund von Verletzungen in dieser Spielzeit nicht in den Tritt, absolvierte in Duisburg erst seinen vierten Kurzeinsatz in dieser Spielzeit und wartet immer noch auf sein erstes Saisontor. Eine Bilanz, die jeden Stürmer ärgert.
Konrad gehört wieder zur Stammelf
Der andere Protagonist dieser Szene, Manuel Konrad, gehört nach seinem persönlichen Skandal im September inzwischen wieder fest zum KFC-Kern. Eine Sprachnachricht, in der der defensive Mittelfeldspieler [article=442520]damals Klubboss Mikhail Ponomarev nachgeäfft hatte[/article], sorgte für viel Aufregung und eine zwischenzeitliche Suspendierung.[article=443480] Nach einer Entschuldigung wurde Konrad aber begnadigt.[/article] In Duisburg lief Konrad zum zweiten Mal in Folge wieder über 90 Minuten auf.
Augenzeuge der Mittelfinger-Aktion auf der Duisburger Tribüne war ausgerechnet auch der neue Sportdirektor Stefan Effenberg, der mit einer ähnlichen Aktion - damals in Richtung der Fans - bei der Fußball-Weltmeisterschaft in den USA 1994 für seinen Rausschmiss sorgte. Ob der Vorfall für Osawe Konsequenzen haben wird, ist noch unklar.