Schalkes Manager Christian Heidel wollte das zwar nicht überbewerten, aber auch er machte sich Gedanken, woran es gelegen haben könnte, dass auf dem Oberrang viele Plätze leer blieben.
Punkt eins für ihn: Das straffe Programm. “Wir haben jetzt sehr viele Spiele auf einmal”, sagte Heidel. Am Samstag kommen die Bayern in die Arena und eine Woche später geht es zu Hause gegen Mainz. Was Heidel meint: Nicht jeder Fan kann es sich erlauben, da alle Spiele zu besuchen. Allerdings hat es so viele Spiele in früheren Jahren auch schon gegeben, und niemals kamen weniger Fans zu einem Champions-League-Duell. “Ich kann das noch nicht so einschätzen”, gab Heidel zu - für ihn ist es die erste Königsklassen-Saison auf Schalke.
Punkt zwei war für ihn aber auch wichtig: Die späte Anstoßzeit von 21 Uhr. “Wenn man weiß, wo die Schalker Fans überall herkommen, ist das heftig”, meinte er: “Bei den weiten Anfahrten ist man dann erst morgens früh wieder zu Hause.”
Eines ist für ihn aber klar: “Ich glaube, dass es null komma null damit zu tun hat, dass wir die ersten drei Bundesligaspiele verloren haben.” Die Fans hätten Schalke nicht aufgrund der sportlichen Situation die kalte Schulter gezeigt: “Da haben die Leute schon ein sehr feines Gefühl. Die Stimmung war ja auch überragend.” Das fand auch Vize-Kapitän Naldo, der die Minuskulisse ebenfalls nicht zu hoch hängen wollte: “Klar, normalerweise ist es bei uns immer ausverkauft. Aber es war sehr laut in der Arena, die Unterstützung war da, und am Samstag gegen die Bayern wird es sowieso wieder ausverkauft sein.” Er vermutet, dass sich die meisten Zuschauer in der Champions League mit Tickets für das zweite Heimspiel gegen Galatasaray eingedeckt haben. Diese Partie ist bereits ausverkauft, doch da muss man abwarten, wie viele türkische Galatasaray-Fans in der Arena sein werden.
Heidel geht ohnehin davon aus, dass zwei der drei Champions-League-Heimspiele ausverkauft sein werden. “Istanbul ist schon voll”, rechnet er: “Und ich hoffe, dass es dann zum Abschluss gegen Lokomotive Moskau ein Spiel wird, in dem es sportlich um richtig viel geht. Und dann ist die Bude ganz, ganz sicher voll.”
Autor: Manfred Hendriock