Donis Avdijaj war gerade 18 Jahre alt geworden, da stand er plötzlich im Rampenlicht wie kein anderer Fußballer von Schalke 04. Über den Nachwuchsspieler war bekannt geworden, dass der Verein eine Ausstiegsklausel in Höhe von 49 Millionen Euro in seinen Vertrag hatte schreiben lassen.
Danach ging es für das Talent abwärts. Mittlerweile spielt er beim niederländischen Erstligisten Willem II Tilburg. In einem Interview mit dem Portal Goal.com hat der 22-Jährige über seine Zeit bei den Königsblauen sowie ein viel beachtetes Interview gesprochen.
Nachdem die immens hohe Ausstiegsklausel bekannt geworden war, sei „jeder meiner Fehltritte hart bestraft“, wie der Kosovare in dem Gespräch betont. Es sei fortan nicht mehr um ihn als Fußballer, sondern nur noch um sein Verhalten abseits des Platzes gegangen. „Für einen Jungen, der bisher nur mit Fußball überzeugen konnte, war es eine harte Zeit.“
Das sei auch einer der Gründe gewesen, warum er sich auf Schalke trotz großer Vorschusslorbeeren nie durchsetzen konnte. „Auch durch die Dinge, die neben dem Platz passiert sind, hatte ich auf Schalke einen schweren Stand.“
Hinzugekommen sei die negative Berichterstattung über ihn: „Es tut weh, wenn man einen Artikel über sich selbst liest und 1000 Leute in den Kommentaren schreiben, ich sei ein Scheißtyp“, so Avdijaj. „Wenn die Leute sich einmal ein Bild von einem Menschen gemacht haben, ist es unglaublich schwer, dieses Bild zu verändern.“
Deutschland-Rückkehr denkbar
Ein negativer Meilenstein in der Karriere des jungen Fußballers sei der Umgang mit einem Interview gewesen, das – so berichtet er – ein „Scherz-Interview für einen Kanal auf der Youtube-Seite von Sturm Graz“ gewesen war. Jeder Spieler habe so ein Interview gegeben, „und es gab auch Antworten, die viel verrückter waren als meine.“
Avdijaj hatte auf die Frage, was er mit einem Gewinn von 15 Millionen Euro anstellen würde, geantwortet, dass er sich ein Geld-Schwimmbad bauen wolle. Am Rand stünden Pferde, die ihm beim Schwimmen zusehen sollten. „Ein paar Monate später habe ich dann in einer deutschen Zeitung von einem Skandal-Interview mit mir gelesen. Ich konnte es nicht glauben.“
Rückblickend sagt der Angreifer über dieses Interview: „Hätte ich gewusst, was daraus entsteht, hätte ich es nie gegeben. In den ersten Jahren meiner Profikarriere bin ich wiederholt in Fettnäpfchen getreten. Was aus diesen Dingen dann medial gemacht worden ist, hatte in den meisten Fällen aber auch so gut wie gar nichts mehr mit der Realität zu tun.“
Dennoch steht er einer eventuellen Rückkehr nach Deutschland nicht ablehnend gegenüber: „ Natürlich kann ich es mir vorstellen, künftig noch mal dort zu spielen. Egal wo, mein Ziel ist es, den Leuten zu zeigen, dass ich es drauf habe.“
Autor: Dominik Hamers