So eine Konstellation kommt nicht so häufig zustande. Beim „Brinkhoffs Ballgeflüster“ saßen am Donnerstagabend am Rande des Dortmunder Westfalenparks BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Mario Götze zusammen. Um von Moderater Norbert Dickel zur Lage von Borussia Dortmund befragt zu werden.
Und Watzke nutzte die Gelegenheit, um Götze und dem Rest der Mannschaft eine Botschaft mitzugeben. „Wir sind zu brav“, meinte der Geschäftsführer mit Blick auf das 0:0 beim 1. FC Nürnberg am Montag. Es war das fünfte Pflichtspiel nacheinander ohne Sieg, der Vorsprung des Bundesliga-Tabellenführers auf den FC Bayern München ist auf drei Punkte geschrumpft.
Watzke regte sich dabei vor allem über den Schiedsrichter auf, der das Zeitspiel des Tabellenletzten aus Nürnberg nicht unterband. „Da habe ich geflucht“, erklärte Watzke, um sich dann an Mario Götze zu wenden.
BVB-Boss Watzke: "Was der Mario noch lernen muss"
„Was der Mario noch lernen muss. Er war ja Kapitän. Die Netto-Spielzeit war, glaube ich, 30 Minuten. Früher in meinen Amateurliga-Zeiten hätte ich Theater gemacht ohne Ende“, sagte Watzke. Er wolle nicht wissen, wie die Bayern oder Atlético Madrid aufgetreten wären.
„Da sind wir zu brav. Der Mario ist ein anständiger Junge. Dem Schiedsrichter, dem hätte ich was erzählt. Das ist ja völlig wahnsinnig, was der macht.“ Denn: „Die schmeißen da zum dritten Mal die Bälle rein, die Nürnberger haben noch nicht mal Ordner, die die Bälle wegräumen. Unsere Spieler müssen das machen. Und wir lassen uns das gefallen. Ich hätte dem erstbesten Ordner in Nürnberg so ein Dingen an die Birne geschmissen.“ Deswegen forderte der BVB-Boss: „Da müssen wir noch lernen.“
BVB-Profi Götze: "Der Schiedsrichter merkt sich das natürlich"
Götze räumte ein, dass man natürlich versuche, auf den Schiedsrichter einzureden. „Aber der Schiedsrichter merkt sich das natürlich auch. Es ist immer ein schmaler Grad“, sagte der BVB-Profi.
„Mario hat ja recht, man muss schon wissen, was man sich leisten kann“, entgegnete Watzke. Trotzdem: „Da müssen wir uns mehr wehren. Nicht unfair werden. Es war extrem unfair, wie sich die Nürnberger Fans gegenüber unserer Mannschaft verhalten haben. Und da muss man sich auch ein bisschen wehren.“
Borussia Dortmund trifft am Sonntag (18 Uhr/Sky) auf Bayer Leverkusen. Da kommt es auch zum Wiedersehen mit Ex-Trainer Peter Bosz.
Autor: Marian Laske