Ex-Nationalspieler Jérôme Boateng wird den FC Bayern offenbar nach der laufenden Bundesliga-Saison verlassen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf interne Informationen. Der Weggang des 30-jährigen Verteidigers gilt demnach bereits als „sicher“, allein sein Ziel stehe noch nicht fest.
Der Grund für die Trennung dürfte das baldige Überangebot in der Bayern-Defensive sein. Für die kommende Saison hat sich der deutsche Rekordmeister bisher zweifach verstärkt: Erst am Mittwoch wurde die Verpflichtung des 23-jährigen Innenverteidigers Lucas Hernández von Atlético Madrid bekanntgegeben, der für die Rekordablösesumme von 80 Millionen Euro an die Isar wechselt. Bereits im Januar sicherten sich die Münchener überdies frühzeitig die Dienste von Defensiv-Allrounder Benjamin Pavard (35 Millionen Euro, VfB Stuttgart).
Auch die Zeit von Mats Hummels scheint abgelaufen
Und allem Anschein nach soll es nicht bei nur zwei Neuzugängen in der Abwehr bleiben: Für den teuersten Umbruch der Klub-Historie scheinen die Bayern bereit, wie nie zuvor ihr legendäres Festgeldkonto zu plündern. Sollten sich die Verantwortlichen auch noch um das 19-jährige Ajax-Talent Matthijs de Ligt bemühen, so spekuliert die „Süddeutsche Zeitung“, wäre das „ein unmissverständliches Signal“ an Boateng – und ebenso an dessen Mannschaftskollegen Mats Hummels (30).
Denn sicher ist: Niklas Süle ist als Bayern-Innenverteidiger der Mann für die Zukunft, das Weltmeister-Gespann Hummels und Boateng hatte schon in der aktuellen Saison kaum noch gemeinsame Auftritte. Letzterer wäre schon im vergangenen Sommer beinahe zu Paris Saint Germain gewechselt. Ähnliche Transfergerüchte sind nun bloß noch eine Frage der Zeit.
Bayern-Trainer Niko Kovac wollte seine Gedankenspiele zu diesem Thema am Donnerstag indes nicht verraten. Für ihn zählt nur ein Sieg am Samstag in Freiburg – auch als Vorbereitung auf das Spitzenspiel gegen den BVB am 6. April: „Wir wollen als Tabellenführer in das Spiel gegen Dortmund gehen und dann hat Deutschland das, was man sich immer erhofft: einen Clásico auf Augenhöhe“, so Kovac, und weiter: „Alles, was ab dem 1. Juli passiert, ist für mich jetzt überhaupt nicht relevant.“
Autor: Philipp Nesbach