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SCHALKE - Reim: „Ich fand Assauer schon immer cool!“

SCHALKE -  Reim: „Ich fand Assauer schon immer cool!“
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Zusammen mit Christian Stratmann, Prinzipal des Wanne-Eickeler „Mondpalast“ –Theaters, und seinem Schlager-Kollegen Olaf Henning ist Matthias Reim stolzer Besitzer des Beschäftigungs-Förderpreises des Solidarfonds Castrop-Rauxel. Bei der feierlichen Ehrung vor zwei Wochen in der Arena fand der auf Mallorca lebende Hit-Lieferant Zeit für ein langes Gespräch mit RevierSport und überraschte hierbei mit einigen vorher nicht bekannten Eigenschaften.

Zusammen mit Christian Stratmann, Prinzipal des Wanne-Eickeler „Mondpalast“ –Theaters, und seinem Schlager-Kollegen Olaf Henning ist Matthias Reim stolzer Besitzer des Beschäftigungs-Förderpreises des Solidarfonds Castrop-Rauxel. Bei der feierlichen Ehrung vor zwei Wochen in der Arena fand der auf Mallorca lebende Hit-Lieferant Zeit für ein langes Gespräch mit RevierSport und überraschte hierbei mit einigen vorher nicht bekannten Eigenschaften.

Herr Reim, Rudi Assauer hat bei der Laudatio für Sie betont, dass es zwischen Musik und Sport viele Ähnlichkeiten gebe. Was hat der S04-Manager damit gemeint? Das hat der Assauer genau richtig gesagt. Schalke kann nicht sagen: 2005 wirst Du Meister. und ich kann nicht sagen: Ich hole mir 2005 erst einmal den Echo. Du kannst das nicht planen. Du kannst das nur immer wieder versuchen. Die Hoffnung und die Power haben, eine Portion Glück gehört natürlich auch dazu. Und du brauchst dazu Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Rudi Assauer.

Was macht den Schalker Macher als Person aus? Ich fand ich den Typen schon immer hammercool, wenn ich im Fernsehen gesehen habe, wie der mit seiner Zigarre da rumfuchtelt. Der ist genau der Richtige für Schalke. Wie der da vor den Gegnern steht und sagt. Was wollt ihr eigentlich?

Hat sich Ihr Eindruck beim persönlichen Stelldichein nun bestätigt? Jetzt habe ich ihn ja kennen gelernt. Und er ist genauso wie ich ihn mir vorgestellt habe. Er ist sehr sympathisch und schön cool, einfach eine tolle Persönlichkeit. Er hat es. An ihm werde ich mir jetzt ein Beispiel nehmen. Ich möchte jetzt auch so cool werden wie er. Das bin ich nämlich nicht. Er zieht sein Ding durch. Fertig. Ich bewundere ihn. Ich bin ein richtiger Assauer Fan.

Wie ist Ihr Bezug zum Sport und zum FC Schalke? Ich hatte mit Fußball nie etwas am Hut, bis ich im Jahr 2001 in Gladbeck aufgeschlagen bin und Sarah kennen gelernt habe. Und seitdem wirst Du automatisch in die Schalke Familie reingezogen. Da kannst du gar nichts für. Weil diese Mentalität hier sehr, sehr mitreißend, sehr ehrlich ist. Wenn die begeistert sind, dann kannst du dich dem als Nordhesse nicht entziehen. Irgendwann bist du dann auch Schalke Fan.

Man wird Sie also demnächst öfter neben Ihrem Vorbild auf der Ehrentribüne der Arena sehen? Das könnte ich mir vorstellen, dass ich das mache. Spätestens zur Meisterfeier im Mai bin ich wieder hier. Das wäre der Knaller. Ich traue das Schalke zu. Vor allem würde ich es ihnen wünschen. Dass es endlich mal funktioniert. Die waren so dicht dran. Aber genau das kenne ich ja auch von mir. Du bist so dicht dran an irgendetwas und dann geht wieder was schief.

Was würden Sie einem Sportler in solch einer Situation raten? Wieder aufstehen und zurückkommen, das ist das Schönste. Ich kenne das von mir. Die ersten kleinen Erfolge nach Niederlagen. Dann kommt die Euphorie wieder zurück. Und die Kraft, die Euphorie mit sich bringt. Und Schalke kommt auch immer wieder zurück.

In knapp zwei Jahren wird das Revier das größte gesellschaftliche Ereignis der neuzeit erleben. Steigt in Ihnen schon das WM-Fieber hoch? Ich freue mich da riesig drauf. Ich liebe Länderspiele. Ich habe schon überall gelebt unter anderem in Amerika und jetzt in Spanien. Aber es macht mir nichts mehr Spaß als für Deutschland zu jubeln und ich bin gerne Deutscher.

Glauben Sie an den großen Traum, dass Deutschland Weltmeister werden kann? Im Moment weiß ich das nicht so recht. Ich hoffe, dass der Klinsmann das hinkriegt und die Deutschen mal irgendwann wieder so richtig stolz auf ihre Mannschaft sein können. Die Fußballer müssen wieder spüren, dass es nicht nur um die nächsten 50 Millionen Jahreseinkommen geht, sondern darum, dass in Deutschland das Gefühl einer für alle, alle für einen wiederkommt.

Ist das nicht ein gesamt-gesellschaftliches Problem? Ja, auch da spiegelt sich ein deutsches Problem wieder. Ich habe im Moment noch das Gefühl, die spielen nur nach Dienstplan und für jeden weiteren Schritt wollen sie bezahlt werden. Das ist ja die Mentalität hier in Deutschland und genau das Problem, was wir hier haben. Wir wollen uns für alles erst einmal bezahlen lassen, erst mal ’ne Sicherheit. Ich finde, du musst erst arbeiten, dann kannst du dich bezahlen lassen. Und wenn der Assauer Prämien wirklich erst am Ende der Saison zahlt, dann ist das genau ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit Vorbild-Charakter für die Politik? Ministerpräsident Steinbrück hat es in seiner Rede gesagt, Die Politik kann es in Deutschland alleine nicht mehr richten. Wir alle müssen uns verändern. Und für mich ist es keine Sache, bei so einem Benefizkonzert mitzusingen, aber anderen hilft es. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen mitmachen. Sport, Wirtschaft, Politik, Unterhaltungsbranche. Dr. Kohlmann hat da mit seinem Solidarfonds schon vieles bewegt und viele erreicht. Deshalb bin ich stolz, den Beschäftigungs-Förderpreis erhalten zu haben

Würden Sie sich mit dieser Einstellung als Vorbild für die Gesellschaft sehen? Nein, ich bin mir keiner Vorbildfunktion bewusst. Außer der eines Stehaufmännchens vielleicht. Mein persönliches finanzielles Desaster ging ja breit durch die Medien. Damals hatte ich die Wahl, mich entweder zu erschießen, als Holzfäller nach Kanada zu gehen, damit mich keiner findet oder weiter zu arbeiten, bis ich das irgendwann wieder hinbekomme. Dafür bin ich vielleicht ein gutes Beispiel. Dass man den Leuten, die de facto arbeitslos sind, suggeriert: Kopf hoch, es kann schlimmer kommen. Irgendwann scheint auch wieder die Sonne, wenn du daran glaubst und daran arbeitest.

Interview: Stefan Bunse

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